Vor dem Start in die 50. Bundesligasaison sind sich die 18 Cheftrainer einig. Der Titel führt nur über Meister Dortmund oder Bayern München.

Köln. Die Trainer der Fußball-Bundesliga sind sich einig wie selten: Der kommende deutsche Meister kann nur aus Dortmund oder München kommen - der Rest des Feldes hat bestenfalls Außenseiterchancen. 15 der 18 Cheftrainer setzen vor dem Start der 50. Spielzeit in einer Umfrage auf den Titelverteidiger oder den Rekordchampion als Meister. Und bei Nürnbergs Dieter Hecking schrillen angesichts drohenden Einseitigkeit gar die Alarmglocken.

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"Ich hoffe, dass die beiden nicht irgendwann ihre eigene Liga bilden. Das wäre für die Bundesliga nicht gut, wenn der Rest nur noch die Plätze drei bis 18 ausspielt“, sagte Hecking, der sich „auf Dortmund festgelegt“ hat: „Ich sehe in München einfach mehr Spannungsfelder.“ Hecking liegt damit voll im Trend: Während im Vorjahr nur Werder Bremens Coach Thomas Schaaf auf eine erfolgreiche Dortmunder Titelverteidigung gewettet hat, haben nun elf Trainer die Schwarz-Gelben auf dem Zettel - einige freilich gleichauf mit den Bayern.

Zu den Unentschlossenen gehört Jürgen Klopp, der wie gewohnt in Sachen „T-Frage“ Zurückhaltung übt: „Wer am Ende oben steht? Ich weiß es nicht. Aber mir ist es persönlich auch wurscht, um ehrlich zu sein“, sagte Dortmunds Coach. Sein Münchner Pendant Jupp Heynckes sieht den BVB leicht im Vorteil: „Wenn eine Mannschaft zweimal hintereinander Meister wird, kann sie die Favoritenrolle nicht abstreiten. Aber natürlich werden wir Dortmund attackieren.“

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Für Hoffenheims Markus Babbel gibt derweil der neue Sportdirektor den Ausschlag für seinen Ex-Klub: „Trotz der vielen Verletzten ist und bleibt mein Tipp Bayern. Sie haben mit Matthias Sammer eine absolute Top-Verpflichtung getätigt. Von der Qualität sind sie sowieso die beste Truppe. Sie werden es auch bis zum Schluss durchziehen.“ Wie Babbel sehen auch die Ex-Münchner Markus Weinzierl (Regensburg) und Thorsten Fink (Hamburg) den Rekordmeister knapp im Vorteil: „Mein Meister-Tipp ist nach drei zweiten Plätzen der FC Bayern“, sagt Fink.

Auch beim Vorjahresdritten rechnet man mit dem großen Zweikampf: „Die ersten beiden Plätze sind an Borussia Dortmund und Bayern München vergeben“, sagt Schalkes Trainer Huub Stevens. Seine Königsblauen hat immerhin Freiburgs Christian Streich auf der Rechnung, der sich auf „Dortmund, die Bayern, Gladbach oder Schalke“ als neuen Meister festlegt.

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Auch Mike Büskens von Aufsteiger Greuther Fürth, im Herzen ein Schalker, hofft auf einen Coup der Knappen: „Natürlich gibt es als Dritten auch den großen Unbekannten, wobei ich nichts dagegen hätte, wenn dieser Unbekannte blau-weiße Trikots trägt.“ Bayern und den BVB sieht Büskens auf Augenhöhe: „Nach zwei Jahren ohne Titel werden die Bayern wieder alles daran setzen, die Meisterschaft zu holen. Der BVB ist nach dem Reus-Transfer aber ebenso gut aufgestellt, um den Titel zu verteidigen.“

Uneins ist das Führungsduo von Bayer Leverkusen. „Ich glaube an die Meisterschaft von Bayern München“, sagte Teamchef Sami Hyypiä, während Trainer Sascha Lewandowski auf den BVB setzt: „Ich tippe auf eine Titelverteidigung.“ Wen wundert's: Lewandowski ist gebürtiger Dortmunder.