Die Erleichterung war ihm anzumerken. “Die letzten 14 Tage waren nicht leicht. Ich bin froh, hier zu sein“, sagte HSV-Neuzugang David Rozehnal bei seiner Vorstellung.

Hamburg. Der Hamburger SV verdankt den Transfer des tschechischen Nationalspielers David Rozehnal auch seinem Kapitän David Jarolim. Der Landsmann des von Lazio Rom an die Elbe gewechselten Innenverteidigers hat all eine Überredungskünste abgerufen, damit im Trikot des hanseatischen Fußball-Bundesligisten ein zweiter Tscheche auflaufen kann. „Jaro hat mir das Beste von Hamburg und der Mannschaft erzählt. Er hat mir zugeredet zu wechseln“, sagte Rozehnal am Freitag bei seiner Vorstellung in Hamburg.

Jarolim lobte sein neues Teammitglied: „Er hat einen sehr guten Charakter, er wird sich positiv auf die Mannschaft auswirken.“ Der 29-jährige Rozehnal, der für Tschechien 56 Länderspiele absolviert hat, sieht für sich eine vielversprechende Perspektive in Hamburg. „Der HSV ist ein großes Team in Europa, eines der besten in der Bundesliga. Ich werde in einer der besten Ligen der Welt spielen“, meinte der Innenverteidiger, der bereits in Belgien (FC Brügge), Frankreich (Paris St. Germain), England (Newcastle United) und Italien (Lazio Rom) aktiv war. „Die letzten 14 Tage waren hart für mich. Es gab Höhen und Tiefen“, beschrieb der 1,99 Meter große Abwehrakteur das zwei Wochen andauernde Gefeilsche um die Ablösesumme. Letztlich ließen ihn die Italiener für rund 4,9 Millionen Euro ziehen.

Trainer Bruno Labbadia erklärte die Transferaktivitäten damit für abgeschlossen. „Wir haben unseren Kader komplett“, sagte der Trainer. Zuvor waren Zé Roberto (Bayern München), Eljero Elia (Twente Enschede), Robert Tesche (Arminia Bielefeld) und Marcus Berg (FC Groningen) verpflichtet worden. Die fünf Transfers haben den Verein rund 23,5 Millionen Euro gekostet. Labbadia ließ offen, ob er Rozehnal bereits im DFB-Pokalspiel am Montag bei Fortuna Düsseldorf einsetzen wird. „Er kommt frisch aus der Vorbereitung mit Lazio Rom. Körperlich ist er in einem guten Zustand“, meinte der Trainer.

Lesen Sie hier Protokoll der Pressekonferenz.

11.50 Uhr: Willkommen in der HSH-Nordbank-Arena. Die Spieler kommen gerade in Großraumtaxis direkt vom Flughafen angefahren. Gleich wird David Rozehnal vorgestellt. Abendblatt-Reporter Kai Schiller hält Sie auf dem Laufenden.

11.52 Uhr: Für 12.30 Uhr, unmittelbar im Anschluss an die Pressekonferenz, ist dann die erste gemeinsame Trainingseinheit angesetzt.

11.56 Uhr: Sieben Kamerateams und etwa 30 Journalisten haben sich im Presseraum eingefunden. Vorstand Katja Kraus hat schon mal durch die Tür gespäht, aber noch ist von David Rozehnal nichts zu sehen.

11.59 Uhr: Die Fotografen haben ihre Objektive vor dem Pult in Stellung gebracht, die Kamerateams warten am Eingang auf den Hauptdarsteller der Veranstaltung.

12.05 Uhr: Katja Kraus und Aufsichtsratschef Horst Becker betreten den Raum - aber noch ohne Begleitung.

12.07 Uhr: Auch Klubmanager Bernd Wehmeyer ist eingetroffen. Er hat die Verhandlungen in Rom geführt und zum Abschluss gebracht.

12.10 Uhr: David Rozehnal ist da! Er trägt eine blaue Trainingsjacke und eine schwarze Trainingshose. Ihn begleiten Pressesprecher Jörn Wolf, Trainer Bruno Labbadia sowie Kapitän und Landsmann David Jarolim, der übersetzen wird.

12.12 Uhr: Bruno Labbadia: "Wir freuen uns, dass sich David Rozehnal für uns entschieden hat. Er wollte unbedingt nach Hamburg. Die Verhandlungen waren nicht einfach. Wir hoffen, dass er so schnell wie möglich Anschluss an die Mannschaft findet. Unser Kader ist jetzt komplett. David kommt frisch aus der Vorbereitung, er wird sich dank Jaro sicher schnell in der Mannschaft zurechtfinden."

12.15 Uhr: David Jarolim: "Ich kenne David aus der Nationalmannschaft. Er hat einen guten Charakter, ich bin sicher, dass er uns weiterhelfen wird. Er kann übrigens schon gut Deutsch" (lacht).

12.16 Uhr: David Rozehnal: "Ich bin sehr froh, hier zu sein, die letzten Tage waren wirklich schwer für mich. Ich freue mich, dass ich schon Teil des Teams bin. Ich werde versuchen, mein Bestes für den HSV zu geben. David Jarolim hat mir einiges über den HSV erzählt. Hamburg ist ein großer Klub in Europa und einer der Topklubs der Bundesliga. Letztes Jahr hatte der HSV am Ende nicht das Glück, ich hoffe, wir werden in der nächsten Saison die eine oder andere Trophäe gewinnen können."

12.19 Uhr: David Rozehnal versteht offenbar wirklich gut Deutsch, die Fragen lässt er sich nicht übersetzen. Er zieht es aber vor, auf Englisch zu antworten: "Es spielt keine Rolle, ob ich spiele oder auf der Bank sitze. Natürlich will ich spielen, aber die Konkurrenz ist groß. Wichtig ist, dass ich dem HSV helfen kann. Ich will versuchen, meine Familie so schnell wie möglich hierher zu holen. Das private Glück ist mir genauso wichtig wie dfas sportliche."

12.22 Uhr: Jörn Wolf unterbricht die Pressekonferenz: "Jetzt ist es Zeit, dass sich die beiden fertigmachen fürs Training." Rozehnal und Jarolim verlassen den Raum.

12.27 Uhr: Bruno Labbadia steht noch für Fragen zur Verfügung: "Wir stecken noch mitten in der Vorbereitung. Ergebnis und unsere Spielweise in Randers waren sehr erfreulich, die Tore waren gut herausgespielt, wir haben den Ball laufen lassen. Aber wir stecken noch in der Entwicklung. Jetzt gilt es, sich voll auf das Pokalspiel am Montag in Düsseldorf zu fokussieren, das wird sicher sehr intensiv. Zum Konkurrenzkampf in der Mannschaft: Wir brauchen genau das. Wir brauchen nicht elf, nicht 14, sondern alle Spieler. Auch in der Vorbereitung hatte jeder die Gelegenheit, sich zu zeigen. Wichtig ist, dass sowohl die Medien als auch die Spieler sachlich mit dieser Sache umgehen."

12.33 Uhr: Labbadia blickt noch einmal auf das Pokalspiel voraus: "Wir hatten gestern Lust, das umzusetzen, was wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben. Das zu verstetigen ist unser Anspruch. Wir haben Düsseldorf mehrfach beobachtet. Eine Mannschaft mit einigen erfahrenen Spielern und einem erfahrenen Trainer, Norbert Meier. Da wird einiges an Euphorie mitschwingen, und das müssen wir für uns umsetzen."

12.34 Uhr: Jörn Wolf bricht die Pressekonferenz ab. Labbadia eilt zum Trainingsplatz, die Journalisten gehen auseinander. Gleich beginnt das erste Training mit Neuzugang David Rozehnal. (lno/abendblatt.de)

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