Nach der Armstrong-Show der vergangenen Tage kam bei der 96. Tour de France erstmals die “Grande Nation“ auf ihre Kosten. Ausreißerkönig Thomas Voeckler stieg wie vor fünf Jahren zum Liebling der Massen auf, als er eine 180-km-Flucht siegreich beendete.

Perpignan. Voeckler, der den Sprintern um Mark Cavendish auf der fünften Etappe über 196,5 km von Cap d'Agde nach Perpignan die Show stahl, holte sich im Alleingang den Sieg. "Was für ein Tag. Dieser Sieg ist wie ein Traum", meinte der 30-Jährige, der 2004 mit seiner zehntägigen Fahrt im Gelben Trikot Frankreich verzaubert hatte. Fünf Kilometer vor dem Ziel hatte sich Voeckler aus einer sechsköpfigen Ausreißergruppe gelöst und war dem Sieg als Solist entgegengefahren. Ein besseres Timing hätte er dabei nicht haben können. Sieben Sekunden später stürmte bereits das Feld heran. Dabei belegte der zweimalige Etappensieger Cavendish den dritten Platz hinter dem Russen Michail Ignatijew.

US-Star Lance Armstrong brachte einen Tag nach dem Sieg im Mannschaftszeitfahren das Gelbe Trikot des Schweizer Olympiasiegers Fabian Cancellara nicht in Gefahr. Damit trug der Zeitfahr-Spezialist zum fünften Mal in Folge das Gelbe Trikot. Der Rückstand von Armstrong beträgt weiterhin nur 22 Hundertstelsekunden. Bester Deutscher bleibt Andreas Klöden 23 Sekunden zurück auf Platz vier. Heute wird die Tour auf spanischem Boden fortgesetzt. Auf der 6. Etappe von Gerona nach Barcelona stehen 181,5 km auf dem Programm. Das Ziel liegt auf dem Olympia-Hügel Montjuic.