Tabellenplatz 13 nach einem Drittel der Saison - zu wenig für die Ansprüche des VfL Wolfsburg. Felix Magath darf deswegen wieder Neue holen.

Wolfsburg. Nach der bislang verkorksten Hinrunde des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg will Felix Magath wieder auf Einkaufstour gehen. Der Trainer und Manager des Tabellen-13. sprach vor Wolfsburger Journalisten von „zwei, vier oder fünf neuen Spielern“, die im Winter neu geholt würden. „Je schlechter die Ergebnisse, desto größer der Druck, etwas tun zu müssen“, sagte er.

Vom Aufsichtsrat des Volkswagen-Clubs bekam er bereits grünes Licht. „Unser Umbruch wird wohl größer ausfallen als gedacht“, sagte Francisco Garcia Sanz, Chef des Kontrollgremiums und VW-Vorstand, der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag). Nach zwölf Spieltagen steht der selbst ernannte Europapokalaspirant deutlich schlechter da als geplant und mit 13 Punkten nur drei Zähler über der Abstiegszone.

Nach dem 1:5 am Wochenende beim deutschen Meister Borussia Dortmund hatte Magath das von ihm im Sommer verpflichtete Personal kritisiert und vielen Profis die nötige Qualität abgesprochen. Dabei hatte der Meistertrainer von 2009 vor der Saison für gut 21 Millionen Euro 14 Spieler verpflichtet, aber auch 13 Profis abgegeben. Diese Kaderumgestaltung ist aber offenbar nicht genug: „Der Umbruch, den wir im Sommer begonnen haben, ist ja noch nicht beendet.“

Magath gestand indirekt ein, dass die meisten Transfers den VfL kaum voran gebracht hätten. „Und dann ist es natürlich so, dass sie nicht zu jeder Zeit die Spieler holen können, die sie vielleicht haben wollen. Da muss man immer wieder auch mit Kompromissen leben“, erklärte Magath, der auf viel Erfahrung jenseits der 30 Jahre und davor vertragslose oder lange verletzte Spieler wie Alexander Hleb, Hasan Salihamidzic, Thomas Hitzlsperger oder Chris gesetzt hatte.

Trotz des schwachen Starts beim ambitionierten VW-Club steht Magath jedoch nicht in der Kritik bei den Bossen. „Magath ist der Richtige für uns“, versicherte Garcia Sanz.

Die Einkauftouren bei den dank VW reichen Niedersachsen gehören seit Jahren zum Programm. Bereits in seiner ersten Amtszeit in Wolfsburg zwischen 2007 und 2009 bastelte sich Magath mit zahlreichen Transfers schließlich seine Meisterelf. Nach seinem Abgang gab es vor allem unter dem späteren Manager Dieter Hoeneß größere Umbrüche.

Hoeneß verpflichtete etwa vor Jahresfrist nach einer ebenfalls verkorksten Hinrunde Patrick Helmes, Jan Polak, Yohandry Orozco, Ja-Cheol Koo, Dieumerci Mbokani und Tuncay Sanli, die entweder alle keine Rolle mehr spielen oder den Club längst wieder verlassen haben. (dpa)