Brasilianer fürchtet wegen Knieproblemen um seine Karriere. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt den Verteidiger der Brandstiftung.

München. Renata Borges, Ehefrau des in Untersuchungshaft sitzenden Fußball-Profis Breno von Rekordmeister Bayern München, unterstützt ihren der schweren Brandstiftung verdächtigten Mann. Auf der Mikroblogging-Plattform Twitter bedankte sich die Brasilianerin bei allen, die ihre Familie unterstützen, und schrieb: „Ich weiß, dass Gott ihn aus dieser Ungerechtigkeit befreien wird. Ich bitte alle, für Breno zu beten, damit er nicht mehr unter dieser Ungerechtigkeit leiden muss.“

Bereits am Donnerstag, zwei Tage nach dem Brand in der Villa der Familie in Grünwald, den Breno verursacht haben soll, hatte Renata Borges getwittert: „Wir leben, das ist das Wichtigste!“ Breno war zum Zeitpunkt des Brandes alleine zu Hause gewesen, seine Frau befand sich mit dem gemeinsamen Sohn Pietro und ihren weiteren beiden Kindern nicht vor Ort.

Das Amtsgericht München hatte gegen den 21-Jährigen Haftbefehl wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr erlassen. Die Villa des Profis vom deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München war in der Nacht zum vergangenen Dienstag bei einem Feuer komplett ausgebrannt. Am Freitag hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass gegen den jungen Brasilianer ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sei.

Laut eines Berichts des Münchner Merkur wurde der Brasilianer Breno zuvor auf Veranlassung des FC Bayern ins Max-Planck-Institut für Psychiatrie betreut, wo einst Bayern-Profi Sebastian Deisler wegen Depressionen behandelt worden war. Der Klub bestätigte der Zeitung, dass man Breno geraten habe, sich in psychologische Betreuung zu begeben. Dies legt nahe, dass der Spieler erhebliche persönliche Probleme hat. Ein Auslöser dafür ist laut Münchner Merkur, dass Breno wegen wiederholter Kniebeschwerden um seine Karriere fürchtet.

Schwere Vorwürfe gegen Breno

Indes erhebt die Müncher Staatsanwaltschafte schwere Vorwürfe gegen den Bayern-Profi : Drei Tage nach dem Brand in seiner Villa im Münchner Nobel-Vorort Grünwald steht der brasilianische Abwehrspieler unter Verdacht, das Feuer vorsätzlich gelegt zu haben. Gegen den 21-Jährigen sei ein Ermittlungsverfahren wegen schwerer Brandstiftung eingeleitet worden, teilte die Staatsanwaltschaft München I am Freitag mit. In der Nacht zum vergangenen Dienstag war die Villa des Profis des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München komplett ausgebrannt. Es entstand ein Millionenschaden.

Nach den vorläufigen Einschätzungen des Brandsachverständigen gebe es Hinweise, dass es sich bei dem Feuer um „kein zufälliges Ereignis“ gehandelt habe, berichtete Behördensprecher Thomas Steinkraus-Koch. Weitere Einzelheiten – etwa zum genauen Ausgangsorts des Brandes - wollte er aber nicht mitteilen. Breno sei bereits zu dem Brand gehört worden – allerdings als Zeuge. Nun soll er als Beschuldigter vernommen werden.

Der deutsche Rekordmeister reagierte „überrascht“ auf die schweren Vorwürfe gegen seinen Spieler. Eine inhaltliche Stellungnahme zu dem Ermittlungsverfahren lehnte der Verein, in dessen Diensten Breno seit Anfang 2008 steht, aber ab. „Da der FC Bayern keine weiteren Informationen dazu besitzt, können wir uns dazu nicht äußern“, hieß es in einer Pressemitteilung. Auch Bayern-Trainer Jupp Heynckes wollte sich zu dem schweren Verdacht nicht äußern. „Ich möchte da nicht spekulieren. Ich habe keine Fakten. Ich bin nicht dabei gewesen“, betonte der Coach in der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen.

Um kurz nach Mitternacht war der Brand in der Nacht zum vergangenen Dienstag in der Villa des Brasilianers ausgebrochen und hatte einen Millionenschaden angerichtet. Breno hielt sich zum Zeitpunkt des Brandes im Haus auf, seine Ehefrau Renata und deren drei Kinder waren nicht daheim. Der Bayern-Profi erlitt eine leichte Rauchverletzung. Nach Angaben des FC Bayern hat das Ehepaar den gemeinsamen Sohn Pietro, die beiden älteren Kinder sollen aus einer früheren Beziehung seiner Ehefrau stammen.

Breno war vor dreieinhalb Jahren zum Rekordmeister gewechselt, konnte sich dort aber bisher nicht gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. In der Rückrunde der Spielzeit 2009/10 wurde der Innenverteidiger an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen. Dort erlitt Breno aber nach nur wenigen Spielen einen Kreuzbandriss und fiel bis zum Saisonende aus. Der FC Bayern sicherte dem jungen Profi am Freitag seine Unterstützung zu. Sofort nach Bekanntwerden des Brandes hätten sich die Verantwortlichen des Vereins „rund um die Uhr um Breno und seine vierköpfige Familie gekümmert“, hieß es. „Wir werden dies auch weiterhin tun.“ (dpa/abendblatt.de)