Der gebürtige Hamburger sieht sein Team im Umbruch, auch wenn es nicht viele Neuzugänge gab. Stanislawski setzt aufs Kollektiv.

Zuzenhausen. Im Kollektiv will Holger Stanislawski 1899 Hoffenheim in der Fußball-Bundesliga aus dem Niemandsland der Tabelle nach vorn führen. „Den Jungs wurde immer erzählt, wie hochwertig ihre individuelle Qualität sei. Ich glaube, dass vergessen wurde, dass da eine Mannschaft auf dem Platz steht“, sagte der neue 1899-Trainer dem „Mannheimer Morgen“ (Mittwoch). Der gebürtige Hamburger sieht sein Team im Umbruch, auch wenn es nicht viele Neuzugänge gab. „Sie ist dabei, dieses Trauma Herbstmeisterschaft 2008 zu verarbeiten.“

Er wolle immer mit sechs Spielern in die Offensive gehen, die übrigen vier Feldspieler sollen die Defensive kontrollieren. Am taktischen System will er die Spielweise nicht ausrichten. „Der Mix macht es. Es ist nicht das eine schwarz und das andere weiß. Grau ist die Wahrheit“, meinte Stanislawski. Der 41-Jährige sieht sich nicht als Star von 1899 Hoffenheim. „Das ist mir gar nicht so recht. Ich bin auch mal für einen Schnack zu haben. Aber ich bin nur ein kleiner Mosaikstein. Die Jungs müssen funktionieren.“ Und sie müssten auch wissen: Am nächsten Tag hole sie „der Alte“ auf den Teppich zurück.

Stanislawski bescheinigte seinen Spielern vor dem Start in die Bundesliga am Sonnabend bei Hannover 96 eine gute Moral in der Vorbereitung. „Alle haben super gearbeitet. Keiner ließ sich hängen. Wir lassen es nicht gelten, dass wir schwere Charaktere in der Mannschaft haben. Wenn es so sein sollte, dann müssen auch die in Gang kommen“, erklärte der 1899-Coach, der aus der Gruppe der Stürmer Ryan Babel heraushob. „Wenn er loszieht, dann hast du das Gefühl, dass da ein ICE anfährt“, meinte er über den früheren Liverpooler. (dpa/abendblatt.de)