Bei starkem Schiebewind auf der Dove Elbe dominierten die deutschen Boote die internationale Konkurrenz in den 14 olympischen Klassen.

Hamburg,. Neun Vorlaufsiege, acht Finalteilnahmen: Die deutsche Ruder-Flotte hat beim Weltcup in Hamburg einen Auftakt nach Maß erwischt. Bei starkem Schiebewind auf der Dove Elbe dominierten die deutschen Boote in Abwesenheit einiger Top-Nationen die internationale Konkurrenz in den 14 olympischen Klassen.

«Auch unter den Umständen der mangelnden Beteiligung sind wir zufrieden. Das war ein guter Vorlauftag. Da waren ein paar gute Leistungen dabei», sagte DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher. Aufgrund der EHEC-Epidemie hatten Großbritannien, Frankreich und die Niederlande ihre Teilnahme abgesagt.

Im Einer haben die deutschen Boote geschlossen das Halbfinale erreicht. Annekatrin Thiele (Leipzig) genügte dafür ein zweiter Platz hinter der Chinesin Zhang Xiuyun. Auch die deutschen Männer überzeugten in Abwesenheit von Ex-Weltmeister Marcel Hacker (Frankfurt/Main). Falko Nolte (Potsdam) zog mit einem Vorlaufsieg ebenso ins Halbfinale ein wie Karsten Brodowski (Berlin) nach einem zweiten Platz hinter dem neuseeländischen Vizeweltmeister Mahe Drysdale.

Das DRV-Flaggschiff startet hingegen mit Verspätung in den Weltcup. Der seit fast drei Jahren ungeschlagene Deutschland-Achter wird seinen Vorlauf nach einer kurzfristigen Programmänderung erst am Samstag bestreiten. Da allerdings nur fünf Großboote auf der zweiten von drei Weltcup-Stationen am Start sind, ist das DRV-Paradeboot bereits für das Finale am Sonntag qualifiziert.

Achter-Erfolgstrainer Ralf Holtmeyer nutzt die Regatta in Hamburg, um im Hinblick auf die Weltmeisterschaften im slowenischen Bled (28. August bis 4. September) verschiedene Formationen zu testen. Bei der WM peilt der Achter nicht nur den Titel-Hattrick an, sondern will auch das Ticket für die Olympischen Spiele 2012 in London lösen.

Im Gegensatz zum Weltcup-Sieg in München nimmt Holtmeyer gleich vier Veränderungen auf den begehrten Rollsitzen vor. So kehrt Sebastian Schmidt (Mainz) auf die Position des Schlagmanns zurück. Kristof Wilke (Radolfzell), der in München noch auf Schlag saß, wechselte in Hamburg mit drei anderen Achter-Athleten in den Vierer ohne Steuermann und unterstrich mit einem souveränen Vorlaufsieg seine starke Form. «Wir haben unser erstes Ziel erreicht. Schade ist es allerdings, dass die internationale Konkurrenz schon etwas fehlt. Mit den Briten hätte ich mich gerne gemessen», sagte Wilke.

Neben einigen führenden Nationen fehlt auch Marcel Hacker. Der beste deutsche Einer-Fahrer trainiert derzeit intensiv und wird erst beim Weltcup-Finale in Luzern (8. bis 10. Juli) wieder an Bord sein.

(sid/abendblatt.de)