Susi Kentikian steht vor ihrem ersten Kampf für den SES-Boxstall. Gegnerin in Hamburg ist die Mexikanerin Ana Arrazola.

Hamburg. „Susi Kentikian – Killerqueen“, dröhnt es laut aus den Boxen. Die rund 80 Zuschauer jubeln lautstark. Dabei steigt die besungene WBA/WIBF- und WBO-Weltmeisterin im Fliegengewicht, 23, gerade erst zum offiziellen Wiegen in den Ring des Hamburger Universum-Gyms. Dort, in der Trainingshalle ihres Ex-Stalls, wird am Sonnabend (22 Uhr) auch Kentikians erster Kampf für den SES-Boxstall des Magdeburgers Ulf Steinforth gegen die Mexikanerin Ana Arrazola stattfinden.

Die wirkt während der gesamten Veranstaltung ein wenig verloren. Da hilft es auch nicht, dass Arrazola mit 50,7 Kilogramm exakt 100 Gramm mehr als Kentikian auf die Waage bringt. Die 29-jährige Mexikanerin, die lediglich von ihrem Trainer begleitet wird, will sich nach dem Wiegen schon wieder anziehen, noch bevor die Fotografen ihre begehrten Bilder vom Staredown zwischen den Konkurrentinnen schießen können.

Dementsprechend verläuft dann auch das gegenseitige Anstarren: Kentikian grinst Arrazola süffisant an, die guckt leicht unbeholfen zurück. Nach ein paar Sekunden ist alles vorbei und die Boxerinnen geben sich freundschaftlich die Hand. Kein Vergleich zum Vorprogramm mancher Schwergewichtskämpfe bei den Männern, wo häufig schon beim Staredown die Situation zu eskalieren droht.

Nach dem offiziellen Part gibt Kentikian, die am Mittag in der Thalia-Buchhandlung in der Europapassage ihre Autobiografie „Mir wird nichts geschenkt“ signiert hatte, noch geduldig Autogramme und lässt sich nach einem vergewissernden Blick in den Spiegel bereitwillig von den Fotografen ablichten. Ihre Gegnerin sitzt zu diesem Zeitpunkt am anderen Ende der Halle auf einem Stuhl und schaut ins Leere. Dann hebt sie ihren Daumen für den einen Fotografen, der gerne einen Schnappschuss von ihr machen möchte – es ist ihr Trainer mit seiner Privatkamera.