Die Brüder aus der Hansestadt besiegten Paul Biedermann und holten sieben Titel bei den deutschen Kurzbahn Meisterschaften.

Wuppertal. Das neue Traumpaar des deutschen Schwimmens kommt aus Hamburg. Steffen, 23, und sein Bruder Markus Deibler, 20, gewannen bei den nationalen Kurzbahn-Meisterschaften (25-Meter-Bahn) in Wuppertal insgesamt sieben Titel und qualifizierten sich für die EM in Eindhoven Ende des Monats und für die WM in Dubai Mitte Dezember. Beide bezwangen bei ihren Siegen Weltmeister und Weltrekordler Paul Biedermann (Halle an der Saale), Steffen über 100 Meter und Markus über 200 Meter Freistil. "Sie haben ihr großes Potenzial im Wasser umgesetzt. Das war ihnen bisher zu selten gelungen. Diese Erfolge sollten ihnen weiteres Selbstvertrauen geben. Ich erwarte von beiden in der Zukunft noch sehr viel", sagte Bundestrainer Dirk Lange.

Die Deibler-Brüder genossen ihren Auftritt sichtlich, gaben sich trotz der Triumphe aber bescheiden - wie es ihre Art ist. "Olympiasiegerin Britta Steffen, die über 50 und 100 Meter Freistil siegte, und ihr Freund Paul sind für uns immer noch klar die Nummer eins im Deutschen Schwimm-Verband. Aber es ist doch schön und spannend, wenn es nicht nur um das Traumpaar, sondern auch um ein schnelles Brüderpaar geht. Der Auftritt von Markus gegen Paul war ein Gänsehautrennen", sagte Steffen Deibler, der nach den 200 Metern Freistil die Goldmedaille für seinen geschwächten Bruder in Empfang nahm und ihm diese im Anschluss auf der Massagebank um den Hals hängte.

Dass es für Steffen - neben vier Titeln - und Markus - neben drei und zwei zweiten Plätzen - nicht zu einem Rekord reichte, nahm das Duo gelassen. "Ich bin die Rennen aus dem vollen Weltcupstress heraus geschwommen. Bei der EM will ich eine Medaille", sagte Steffen, und Markus fügte hinzu: "Das Rennen gegen Paul hat viel Kraft gekostet. Die hat dann über 100 Meter Lagen leider gefehlt, um die Bestmarke von Thomas Rupprath zu knacken."

Erfreulich aus Hamburger Sicht: Auch der Nachwuchs schwamm in Wuppertal aufs Podest. Morten Ahme, 19, vom SV Poseidon, wurde Dritter über 400 Meter Lagen, Paul Wiechhusen, 17, HT 16, Dritter über 200 Meter Brust, Bastian Vollmer, 17, HT 16, stellte über 50 Meter Brust einen deutschen Altersrekord auf. Olympiastützpunktleiterin Ingrid Unkelbach: "Zu den elf Medaillen kommen zahlreiche Endlaufteilnahmen. Wir sind in Hamburg auf einem sehr guten Weg."