Silber für den Doppelzweier im Leichtgewicht, Bronze für den Doppelvierer der Frauen - geplatzter Medaillentraum für den Doppelvierer.

Cambridge. Licht und Schatten gab es am ersten Finaltag bei den Weltmeisterschaften in Neuseeland für die deutsche Ruderflotte: Der Leichtgewichts-Doppelzweier mit Daniela Reimer/Anja Noske (Potsdam/Saarbrücken) und der Frauen-Doppelvierer mit Schlagfrau Julia Richter (Berlin) gewannen am Freitag Medaillen. Ein Goldtraum platzte allerdings auf dem Lake Karapiro. Der Doppelvierer mit Schlagmann Mathias Rocher (Magdeburg) kam als Titelkandidat nur auf dem vierten Platz ins Ziel.

„Wir hatten fest mit einer Medaille gerechnet und gehofft, dass sie ein bisschen golden glänzt“, sagte der enttäuschte Rocher. Doch bei den schwierigen Bedingungen aufgrund des starken Seitenwindes auf dem Karapiro-See fand seine junge Crew, die nach dem Vorlaufsieg als Favorit gehandelt wurde, nicht wie gewohnt ins Rennen. Der Rückstand auf den am Ende siegreichen kroatischen Doppelvierer betrug schon nach 500 Metern über zwei Sekunden. „Wir wollten vorne mitfahren, nicht hinterher. Ich hätte mir gewünscht, dass der Regattatag abgebrochen wird und die Rennen am nächsten Tag bei ruhigeren Bedingungen nachgeholt werden“, meinte Rocher.

Besser kam der kurz zuvor gestartete Frauen-Doppelvierer mit dem tückischen Wellengang zurecht. Hinter dem neuen Weltmeister Großbritannien und Titelverteidiger Ukraine gewann die Mannschaft um Julia Richter Bronze. „Wir sind glücklich über den Medaillengewinn, haben aber noch Platz nach oben“, meinte Richter. Zum Auftakt der Finalrennen in Neuseeland hatte der Leichtgewichts-Doppelzweier für eine Überraschung gesorgt. Auf der Außenbahn fuhren Reimer/Noske gut eine Sekunde hinter Kanada auf Platz zwei. „Wir wollen zu den Olympischen Spielen in London. Das war heute ein Schritt in die richtige Richtung“, meinte Noske.

Nach dem Gewinn von Silber und Bronze am ersten Finaltag hat der Deutsche Ruderverband (DRV) am Wochenende in sechs weiteren Bootsklassen die Chance auf Medaillen. Heißer Goldkandidat ist am Sonntag der Deutschland-Achter, der seine seit zwei Jahren bestehende Siegesserie in Neuseeland fortsetzen will.

Wie das deutsche Flaggschiff geht auch der Leichtgewichts-Vierer als ambitionierter Titelverteidiger in die Endläufe. Den Einzug in das Finale schafften auch der Doppel-Zweier Eric Knittel/Stephan Krüger (Berlin/Rostock). „Ich denke, dass die beiden Medaillengewinne vom ersten Finaltag Signalwirkung für die anderen Boote haben. Wir haben noch ein paar heiße Eisen im Feuer und werden sicher noch Anlass zur Freude haben“, sagte DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher.