Das Problem aber bleibt: Dem Champion gehen die akzeptablen Gegner aus

Hamburg. Im Durchschnitt 13,29 Millionen Fernsehzuschauer sahen bei RTL den WM-Kampf zwischen Vitali Klitschko und Shannon Briggs. Das entspricht einem Marktanteil von 57,2 Prozent. Bei solchen gewinnbringenden Rekordzahlen ist es klar, dass der Champion weitermachen muss. Und der will. "Ich bin gesund und stark, ich bin der stärkste Boxer der Welt - neben meinem Bruder Wladimir", sagte Vitali Klitschko, 39, nach seinem 41. Sieg in seinem 43. Profikampf. Zweimal verlor er wegen Verletzungen, doch von denen wird er seit drei Jahren verschont. "Er hat keine Schmerzen mehr", sagt Trainer Fritz Sdunek, "deshalb hat Vitali heute größere Lust aufs Boxen als vielleicht jemals bevor." Und er ist fit. Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer - Vitali Klitschko scheint in einen Jungbrunnen gefallen zu sein. "Seine Werte sind besser als früher", sagt Sdunek. Nach hartem Schwimmtraining sinke sein Puls in einer Minute von 192 auf 144 Schläge.

Bleibt das Problem mit den Kontrahenten. "Die junge Generation ist noch nicht so weit, die guten Älteren sind in Rente", sagt Klitschko. Im nächsten Jahr steht für ihn beim Weltverband WBC eine Pflichtverteidigung an gegen den Sieger des Kampfes Odlanier Solis, 30, aus Kuba gegen den US-Amerikaner Ray Austin, 39. Der soll am 17. Dezember in Miami steigen. Wunschgegner ist aber weiter der Engländer David Haye, 30, der WBA-Weltmeister. Dieser WM-Gürtel fehlt den Klitschkos. "Unser Angebot an Haye steht: 50:50-Aufteilung der weltweiten Einnahmen, keine Optionen. Das ist ganz einfach und fair, Haye muss nur akzeptieren", sagt Klitschko-Manager Bernd Bönte. Haye aber scheint keine Lust auf die Klitschkos zu haben - nach Vitalis Vorstellung gegen Briggs verständlich.