Sollte Mesut Özil Werder im Sommer 2011 verlassen, würden die Bremer keine Ablöse kassieren. Özils Marktwert liegt bei 27 Millionen Euro.

Bremen. Mesut Özil freut sich auf Werder Bremen, und der Fußball-Bundesligist kann sich auf eine weitere Saison mit dem Nationalspieler freuen. Der angeblich von Top-Vereinen wie Real Madrid umworbene Mittelfeldspieler will in Bremen bleiben und dort seinen bis 2011 laufenden Vertrag erfüllen. Ein Wechsel ins Ausland kommt – wenn überhaupt – frühestens im nächsten Jahr infrage. „Zunächst ist doch die Situation für die nächsten 12 Monate geklärt. Was danach kommt, kann ich heute noch nicht wissen“, erklärte Özil im Interview der „Bild am Sonntag“.

Der WM-Teilnehmer wird nach dem Ende seines Urlaubs an diesem Montag im Bremer Trainingslager im österreichischen Bad Waltersdorf zu seinen Kollegen stoßen. Mit Özil beenden auch Torwart Tim Wiese und Abwehrchef Per Mertesacker ihren WM-Urlaub. „Ich bin wieder hungrig nach Fußball“, berichtete der 21-jährige Mittelfeldspieler. Er habe sich nach eigenen Angaben nie an den Wechsel-Spekulationen beteiligt. Teilweise hatten gleich fünf Clubs ein Auge auf den deutschen WM-Star geworfen. „Für mich zählen nur Fakten. Fakt ist, dass ich bei Werder unter Vertrag bin“, sagte Özil.

Fakt ist auch, dass Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs in den vergangenen Monaten erfolglos mit Özil und dessen Beratern über eine mittel- und langfristige Vertragsverlängerung verhandelt hatte. Die fehlende Lücke konnte nicht mit Zahlen gefüllt werden, so Allofs. Verlässt Özil die Bremer im Sommer 2011, würde Werder keine Ablöse kassieren. Derzeit soll der Marktwert des Nationalspielers bei geschätzten 27 Millionen Euro liegen.

Allofs schließt nicht aus, dass bis zum Ende der Wechselfrist am 31. August noch Angebote für den Spielmacher eingehen werden. Wenn etwas Konkretes kommt, werde sich der Verein damit beschäftigen, falls es die Özil-Seite wünsche. Der frühere Schalker Profi betonte indessen in dem Interview, dass er in zweieinhalb Jahren bei Werder nie irgendwelche Wechselabsichten geäußert habe und in erster Linie sportliche Ziele verfolge.

„Ich habe letztes Jahr ein Angebot aus dem Ausland erhalten, aber nie daran gedacht, sondern mich auf meine Aufgabe bei Werder konzentriert“, sagte Özil. Ohne ihren Spielmacher kassierten die Bremer im siebten Testspiel mit 1:2 (0:2) beim ungarischen Erstligaverein Szombathelyi Haladás die erste Niederlage. Nach einer schwachen ersten Halbzeit reichte es am Sonnabendabend nur zum Anschlusstreffer durch Hugo Almeida (76.).

„Wir sind zu spät aufgewacht“, sagte Trainer Thomas Schaaf. Er wollte die Niederlage aber nicht überbewerten: „Zum Teil kann man auch das Argument zulassen, dass wir viel trainiert haben und etwas müde waren.“