Mit Dennis Diekmeier hat der HSV einen jungen Hoffnungsträger verpflichtet. Abendblatt-Online stellt Ihnen vier HSV-Youngsters vor.

Hamburg. Sie sind jung, talentiert und die Zukunft des Hamburger SV: Dennis Diekmeier (20), Heung Min Son (18), Lennard Sowah (17) und Muhamed Besic (17). Vier Talente, die in der Hansestadt Fuß fassen wollen. HSV-Trainer Armin Veh ist in der Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison voll des Lobes für seine "Youngsters". Abendblatt-online stellt Ihnen Hamburgs Hoffnungsträger genauer vor ...

Dennis Diekmeier:

Der Rechtsverteidiger unterschrieb am Freitag einen Vierjahresvertrag beim HSV. Diekmeier kam vom 1. FC Nürnberg, wo er in der vergangenen Saison zu der Entdeckung der "Clubberer" avancierte. Schon in der Winterpause wollte der damalige Wolfsburg-Trainer Armin Veh den 20-Jährigen verpflichten. Der VfL bot vier Millionen Euro Ablöse, Nürnberg lehnte ab, weil es keinen Ersatz für den gebürtigen Niedersachsen gab. Nun klopfte Veh erneut bei Nürnberg an - mit Erfolg. Rund 2,2 Millionen Euro zahlt der HSV an die Franken.

Der U-19-Europameister ist ein echter Wirbelwind. Hamburgs Fans dürfen sich auf Temposprints über die rechte Abwehrseite freuen. Besonders seine Flanken aus vollem Lauf sind bei gegnerischen Verteidigern gefürchtet. Doch Diekmeier muss noch lernen: In der Defensive hat der 1,88 Meter große Junioren-Nationalspieler noch große Schwächen. Trainer Armin Veh ist voll des Lobes: „Dennis ist eines der größten deutschen Talente auf der rechten Seite und es gibt kaum einen Spieler, der über eine ähnliche Schnelligkeit verfügt.“

In der Jugend spielte Diekmeier für Erzrivale Werder Bremen, betont aber, er sei schon als Kind HSV-Fan gewesen. Kurios: In der vergangenen Saison musste Diekmeier wegen eines Allergieschocks per Hubschrauber vom Trainingsplatz ins Krankenhaus geflogen werden. Diagnostiziert wurde eine Rasenschimmelallergie.

Heung Min Son:

Wenn Trainer Armin Veh über Heung Min Son spricht, dann leuchten seine Augen. "Seine Bewegungen, seine Drehungen, die sind überragend", schwärmt der Coach vom gerade erst 18-jährigen Stürmer. Heung Min Son kam im Sommer 2008 im Rahmen einer Kooperation zwischen dem HSV und dem Koreanischen Fußball-Verband nach Deutschland. In der bisherigen Vorbereitung war Stürmer Son der große Gewinner, weshalb er in der kommenden Saison fest dem Profikader angehören wird. Son erzielte in nur 112 Spielminuten fünf Treffer.

Abendblatt-HSV-Experte Dieter Matz lobt den 18-Jährigen: "Er scheint in der Tat das Jahrhundert-Talent des HSV zu sein, auf das der Klub schon seit vielen Jahren vergeblich gewartet hat." Ob sich der dribbelstarke Torjäger im HSV-Sturm schon in der neuen Saison durchsetzen kann, bleibt dennoch fraglich. Als Joker auf der HSV-Bank dürfte Heung Min Son aber einige Einsatzzeiten bekommen.

Lennard Sowah:

Der gebürtige Hamburger begann seine Fußballer-Laufbahn beim SC Urania Hamburg. Später spielte Lennard Sowah ein Jahr lang in der Jugend des FC St. Pauli, ehe er ein Angebot des englischen Top-Klubs Arsenal London annahm und mit nur 15 Jahren ins Internat der "Gunners" ging. Der Defensiv-Allrounder, dessen Lieblingsposition die linke Abwehrseite ist, ging ein Jahr später zum FC Portsmouth, wo er in der vergangenen Saison mit Ghanas WM-Held Kevin-Prince Boateng zusammen spielte. Mit Portsmouth stieg Sowah als Tabellenletzter ab, absolvierte fünf Spieler in der Saison 2009/2010.

Nun ist Sowah zurück in seiner Heimat - und froh darüber: „Mein erstes HSV-Trikot habe ich mit fünf Jahren bekommen. Ich bin froh hier zu sein und will mich beim HSV weiter entwickeln. In der Vergangenheit haben einige junge Spieler ja gezeigt, dass der Verein gute Möglichkeiten dazu bietet."

Beim Spielt in Split (3:3) bekam Sowah einen Schlag auf die Wade, inzwischen trainiert er aber wieder mit.

Muhamed Besic:

Genau wie Stürmer Heung Min Son darf auch Muhamed Besic in der kommenden Saison mit den Profis trainieren. Der Innenverteidiger soll nicht mehr zur zweiten Mannschaft des HSV gehören, sondern Bundesliga-Luft schnuppern. Denn Trainer Armin Veh ist von den Qualitäten des 17-Jährigen überzeugt: „Der Junge kann etwas, wie er den Ball nach vorne spielt, das hat schon was, in Sachen Spielaufbau ist er schon überragend. Natürlich braucht er noch seine Zeit, aber die gebe ich ihm auch", verspricht Veh.

Was Besic noch fehlt, ist die Kraft. An der Durchsetzungsfähigkeit soll der Bosnier im Trainingslager weiter arbeiten. Gegen Hajduk Split (3:3) spielte Besic neben David Rozehnal in der Innenverteidigung. Drei Gegentore, an denen Besic aber keine Schuld hatte.