Buzzword aus dem Stall des Scheichs Mohammed Al Maktoum gewann als erster Ausländer das begehrte Galopprennen in Hamburg-Horn.

Hamburg. Es kam, wie es viele Turfexperten auf der Galopprennbahn in Hamburg erwartet hatten: Ein Pferd des Dubai-Scheichs Mohammed Al Maktoum gewann vor 25 000 Zuschauern das Idee 141. Deutsche Derby.

Allerdings war nicht der Totofavorit Monterosso (Keiren Fallon; siebter Platz) als Erster im Ziel, sondern der 188:10-Außenseiter Buzzword mit dem englischen Nachwuchsjockey Royston Ffrench.

Mit diesem Sieg endete eine lange Misserfolgsserie. Noch nie in der Geschichte des 1994 für ausländische Vollblüter geöffneten Deutschen Derbys hatte ein ausländisches Pferd gewonnen. Bislang war der zweite Platz für Overbury 1994 das beste Ergebnis gewesen.

"Buzzword ist ein sehr hartes, widerstandsfähiges Pferd, für ihn kam dieses Rennen genau zum richtigen Zeitpunkt", sagte Royston Ffrench, der als Ersatzmann für den gesperrten Stammjockey Achmed Ajtebi eingesprungen war. In einem Gruppe-II-Rennen am 18. Juni in Ascot (England) hatte der Hengst nur den dritten Platz belegt - der Sieger hieß damals Monterosso.

Den zweiten Platz auf dem erstklassigen Horner Geläuf errang Mitfavorit Zazou, dessen Reiter Olivier Peslier vor dem Start aus dem Sattel gefallen war, aber unverletzt ins Rennen gehen konnte. Es dauerte lange, ehe der dritte Rang von Russian Tango (Jozef Bojko) feststand. Die Rennleitung disqualifizierte schließlich den als Dritten eingekommenen Riesenaußenseiter Sir Lando, weil dieser 100 Meter vor dem Ziel nach innen gedrängt war und das Pferd von Albert Darboven behindert hatte. Dadurch erhöhte sich das Preisgeld des Renn-Club-Vizepräsidenten um 30 000 auf 60 000 Euro. Das zweite Hamburger Pferd, Seventh Sky, wurde nur 13.

Damit wurden viele Fans enttäuscht, denn sie hatten den Hengst aus dem Stall Blankenese stark gewettet. Seventh Sky, der Bruder der beiden Derbysieger Samum (2000) und Schiaparelli (2006) war jedoch in keiner Phase des 2400 Meter langen Rennens im Vorderfeld zu sehen.

Vielleicht wäre Monterosso unter Jockey Lanfranco Dettori weiter vorne gewesen. "Frankie-Boy", der 39 Jahre alte Stalljockey des Godolphin-Imperiums von Scheich Mohammed, war jedoch schon am Sonnabend nach Dublin geflogen, weil er am Sonntag in Irland reiten sollte.

In Hamburg hatte der Italiener am Sonnabend gejubelt, als hätte er gerade das erste Rennen seines Lebens gewonnen. Nach seinem Sieg mit Campanologist im "Großen Lotto-Preis" (Gruppe I, 2400 m, 155 000 Euro) stand er aus dem Sattel auf und sprang aufrecht vom Pferd - der berühmte "Frankie-Jump".

Und als die Hamburger Opernsängerin Yvonne Bernbom die britische Nationalhymne sang (Das Siegpferd wird in England trainiert), mischte sich Dettori unter eine Gruppe Turffans aus England, die ihm gratulieren wollten.

"Ich liebe Hamburg", sagte der weltbeste Reiter, der auf dem Horner Geläuf im Jahre 1991 mit Temporal das Derby gewann. Platz zwei belegte Wiener Walzer (Adrie de Vries), der 20:10-Totofavorit. Der Derbysieger von 2009 hatte lange Zeit geführt.