Rückläufige Umsätze und fehlende Zuschüsse - Derby-Veranstalter brauchen Unterstützung

Hamburg. Zwar wurde das Thema Doppelrennbahn vom Senat ad acta gelegt, doch wollen zumindest die Galopper weiter darum kämpfen. "Unser Wille ist unbändig", sagte Renn-Club-Präsident Eugen-Andreas Wahler dem Abendblatt. Die erste Gelegenheit, diesen Willen kundzutun, zerschlug sich gestern: Der für den 26. August bei der für den Sport zuständigen Kultursenatorin Karin von Welck angesetzte Pferdesportgipfel hat sich nach deren Rücktritt erledigt. Geladen waren neben Wahler und seinem Vizepräsidenten Albert Darboven auch der Milliardär und Traber-Investor Günter Herz. Welche Politik ein Nachfolger betreibt, ist offen.

Die Probleme bleiben. Während sich die Trabrennbahn in Bahrenfeld ob des Herz-Vermögens und Investitionen von rund 1,5 Millionen Euro keine allzu großen Sorgen machen muss, plagen den Hamburger Renn-Club (HRC) in Horn akute Finanzprobleme, die durch den Umsatzverlust der abgelaufenen Derbywoche noch verschärft werden.

Insgesamt betrug der Umsatz 3 443 255 Euro im Vergleich zu 4 053 758 Euro im Vorjahr - ein Minus von 15 Prozent. Am Derbysonntag wurden 1 319 977 Euro (2009: 1 403 575 Euro), im Derby selbst 436 302 Euro (2009: 472 968 Euro) verwettet. Pro Rennen wurden 51 033 Euro (2009: 58 133 Euro) verbucht. "Durch die Nachnennungen von 100 000 Euro konnte das Totominus annähernd ausgeglichen werden", sagte Schatzmeister Hans-Ludolf Mathiessen.

Tatsächlich ist die Lage prekär, weil der HRC drei Tiefschläge wegzustecken hat. Neben den geplatzten Plänen der Doppelrennbahn und den Einnahmeverlusten sorgt die von der Stadt angekündigte Streichung der Zuschüsse von jährlich 400 000 Euro für eine finanzielle Schieflage. Vielleicht, so die Hoffnung, kann aus der Streichung eine Kürzung werden. "Ohne Unterstützung", sagte Galopperpräsident Wahler, "kann es so nicht weitergehen." Konsequenz wäre eine Reduzierung von bislang sieben auf vier oder fünf Renntage. Entweder gibt es nur noch Rennen an zwei aufeinander folgenden Wochenenden, oder es wird von Mittwoch oder Donnerstag an bis Sonntag veranstaltet.

"Wir stellen alles auf den Prüfstand", kündigte Wahler an. Dazu zählt auch das Nennungsverfahren für das Derby. Durch mehr Termine als bisher sollen auch "kleinere" Besitzer angelockt werden, die dann weniger Gebühren zahlen müssten. Diesmal gab es nur 88 Nennungen. In guten Jahren waren es fast 400.