Ein Kommentar von Jens Meyer-Odewald

Das Deutsche Derby ist erstklassig gelaufen - was den Sport und die Pferde betrifft. Sieben Renntage bescherten attraktiven Sport und formidable Stimmung. Dass die für den Veranstalter lebenswichtigen Umsätze sanken, lag an der ausklingenden WM, am "zu schönen" Wetter, dem allgemeinen Trend im Turf. Bis auf die eine oder andere kleinere Panne war die Organisation exzellent. Ein kleines Wunder, bei der klammen Finanzlage und dem spärlichen Personal. Bowler ab vor dieser Leistung.

Dass es dennoch nicht so weiter gehen kann, ist jedem klar. Von Jahr zu Jahr hangelt sich der Renn-Club von einem wirtschaftlichen Problem zum nächsten. Würden die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder nicht in erheblichem Maße bürgen, wäre das letzte Rennen längst gelaufen. Vielleicht auf Nimmerwiedersehen.

Freies Denken und neue Wege sind ein Muss. Eine Möglichkeit ist die Partnerschaft mit einem professionellen Vermarkter mit nationalem Nimbus. Ehrenamtlich lässt sich ein Derby heute nicht mehr managen. Neue Publikumskreise müssen gewonnen, neue Fernsehkanäle erschlossen, Sponsoren langfristig akquiriert werden. "Infront" könnte die Lösung heißen. Dieses Unternehmen versteht das Geschäft par excellence. Es gehört mehrheitlich dem Turffan und Züchter Andreas Jacobs. Der Mann saß lange im Vorstand des Renn-Clubs - und er wohnt in Hamburg. Der Weg ist nah, man muss nur wollen.