Auch das Ende der Ära Domenech hält den Stürmerstar nicht vom Rücktritt ab. So hatte er gegen Südafrika sein erstes und letztes Spiel.

New York. Beim ersten offiziellen Auftritt im Big Apple verkündete Thierry Henry zunächst einen Rücktritt. Der Stürmerstar erklärte am Donnerstag anlässlich seiner Vertragsunterzeichnung beim MLS-Klub New York Red Bulls seine Karriere in der französischen Fußball-Nationalmannschaft nach 123 Einsätzen und 51 Toren für beendet. „Das Spiel gegen Südafrika war mein letztes. Ironischerweise war auch mein erstes Spiel für die Nationalmannschaft gegen Südafrika“, sagte der 32-Jährige auf einer Pressekonferenz. Henry, der am 11. Oktober 1997 gegen Südafrika debütierte und beim 2:1 auch traf und dann beim 1:2 gegen den WM-Gastgeber eingewechselt worden war, erhält bei den Red Bulls einen Vertrag über viereinhalb Jahre. Der Ausnahmestürmer verabschiedete sich mit Anstand aus der Equipe Tricolore. Er wurde 1998 Weltmeister und 2000 Europameister, erlebte bereits bei der WM 2002 mit dem Vorrunden-Aus ohne Torerfolg seinen „Tiefpunkt“ und stand 2006 in Deutschland wieder im WM-Finale. Bei der WM-Endrunde am Kap scheiterte Frankreich nicht nur sang- und klanglos in der Vorrunde, sondern sorgte auch für einen Eklat nach dem anderen .

„Wir haben immer noch eine gute Mannschaft. Die Spieler, die bleiben, sind großartig. Aber man muss eine Mannschaft haben, um Erfolg zu haben. Ich denke, dass Laurent Blanc so eine schaffen kann“, sagte Henry zum Nachfolger von Ex-Nationaltrainer Raymond Domenech. Zerstritten und desolt präsentierten sich Frankreichs Stars. Nicolas Anelka war nach einer verbalen Auseinandersetzung mit Domenech nach Hause geschickt worden, die Spieler hatten aus Protest ein Training boykottiert. „Für das Team und den französischen Fußball ist es Zeit, nun nach vorne zu schauen“, sagte Henry und ergänzte zu seiner Reservistenrolle bei Domenec: „Ich werde das immer respektieren. Es war keine einfache Zeit, aber ich bereue nichts.“

Der Stürmer hatte im WM-Play-off-Rückspiel gegen Irland mit einem Handspiel das Tor von William Gallas zum 1:1-Endstand vorbereitet, womit Frankreich das Ticket zur Endrunde in Südafrika gelöst hatte. Vor allem in Irland hatte das einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, in New York leben viele irischstämmige Menschen. „Ich habe mich nach dem Abpfiff bei den Spielern entschuldigt. Aber so ist das Spiel: Wenn nicht gepfiffen wird, musst du weiterspielen“, sagte Henry.

Auch die "Three Lions" müssen in der Zukunft auf einen Stürmer verzichten. Nach der enttäuschend verlaufenen WM-Endrunde hat Emile Heskey seinen Rücktritt aus der englischen Fußball-Nationalmannschaft erklärt. „Ich habe das Trikot immer mit Stolz getragen und jeden Moment genossen. Ich wünsche dem Team alles Gute für die Zukunft“, sagte der 32-Jährige vom Premier-League-Klub Aston Villa.

Heskey war in Südafrika nach den ersten beiden Gruppenspielen der Engländer stark kritisiert und anschließend von Nationalcoach Fabio Capello nicht mehr für die Startelf berücksichtigt worden. Auch beim 1:4 im Achtelfinale gegen Deutschland kam der Angreifer nur noch als Einwechselspieler zum Einsatz.

Heskey hatte im April 1999 sein Debüt als Nationalspieler gegeben, in insgesamt 62 Einsätzen kam er auf sieben Tore.