Der neue Hauptsponsor des Bundesliga-Aufsteigers darf nicht mit dem Logo werben. ARD will damit die Unabhängigkeit wahren.

Hamburg. Für Geschäftsführer Michael Meeske und den FC St. Pauli war es der Transfercoup des Jahres , die ARD ist jedoch wenig begeistert. Das eigenständige Unternehmen ARD Fernsehlotterie wirbt ab der kommenden Spielzeit auf der Brust des Bundesliga-Aufsteigers, zahlt dafür rund 3,5 Millionen Euro jährlich. Offenbar versäumten die Lotterie-Verantwortlichen aber, die ARD davon in Kenntnis zu setzen. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, gibt die Rundfunkanstalt das Markenzeichen "ARD-Eins" nicht für die Brust der Kiez-Kicker frei.

Man wolle verhindern, dass die ARD in den Verdacht gerät, Gebührenmillionen zu verschwenden, sagte NDR-Intendant Lutz Marmor dem "Spiegel". Außerdem sei die Unabhängigkeit nicht mehr gewährleistet, wenn die "Sportschau" Berichte über den Verein sendet und auf der Brust das Logo des Senders prangt. Solche Vorwürfe gab es bereits, als die ARD auf dem Trikot des ehemaligen Radteams "Team Telekom" warb. Damals war der Sender gleichzeitig Berichterstatter der Tour de France.

Das Trikot des FC St. Pauli wird deshalb nur den Schriftzug "Ein Platz an der Sonne" tragen. Christian Kipper, Geschäftsführer der Fernsehlotterie, erklärte jedoch: „Das Sponsorgeld stammt nicht aus öffentlich-rechtlichen Gebühren-Geldern. Es wird ausschließlich aus dem Losverkauf generiert.“