Die internationale Presse lobt die deutsche Mannschaft für das 4:0 gegen Argentinien. Kapitän Philipp Lahm: “Haben das Zeug, den Titel zu holen.“

Hamburg. Die Reise zum vierten Stern geht für die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika weiter, doch Jogi Löws Jungspunde blieben nach der erneuten Demontage eines WM-Favoriten erstaunlich gelassen. Kein ausgelassener Jubel, nur einige herzliche Umarmungen und eine ganz unaufgeregte, entspannte Ehrenrunde - mehr wollte sich das Team nach dem unglaublichen 4:0 (1:0) gegen die völlig fassungslosen Argentinier von Diego Maradona und Lionel Messi nicht gönnen.

Die Mission, so das Signal der Spieler, ist mit dem Einzug ins Halbfinale, in dem es am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD und im Liveticker auf abendblatt.de) in Durban gegen Europameister Spanien ( 1:0 gegen Paraguay ) geht, noch lange nicht beendet. Es ist die brisante Neuauflage des EM-Finals von 2008, als in Wien die Furia Roja durch einen Treffer von Fernando Torres 1:0 gewann. Die DFB-Elf brennt also auf Revanche. „Jeder, der im Halbfinale steht, hat auch das Zeug, den Titel zu holen“, sagte Mannschaftskapitän Philipp Lahm.

Dass Deutschland der vierte WM-Titel zuzutrauen ist, wurde spätestens im Viertelfinale gegen Argentinien klar. Es war eine Demonstration der eigenen Stärke. Schweinsteiger und Co. begeistern die Fußball-Welt - und bekommen Lob von allen Seiten. „Fyens Stiftstidende“ aus Dänemark schreibt: „Deutschlands multiethnische Elf ist jetzt der absolute Titelfavorit. Seit Netzer und Beckenbauer 1972 hat es keine bessere Mannschaft gegeben.“ „Die deutsche Vorführung!", kommentiert L'Equipe aus Frankreich. Terra aus Brasilien titelt: „Deutschland hat sich mit einem Massaker von 4:0 das Halbfinale gesichert." Und die Spanier von AS schwärmen: „Deutschland bringt Maradona und ganz Argentinien zum Schweigen."

"Jetzt sind wir unter den besten Vier der Welt, aber da gehört diese Mannschaft auch hin“, sagte Bundestrainer Löw nach dem höchsten deutschen Sieg in einem WM-Viertelfinale seit 1966 (4:0 gegen Uruguay). Und fügte hinzu: „Was die Mannschaft an Willen abgeliefert hat, das war Champions-Niveau.“ Selbst Tribünengast Angela Merkel geriet ins Schwärmen. „Es war einfach überwältigend. Das ist ein Traum“, sagte die Kanzlerin, die der Mannschaft noch in der Kabine gratuliert hatte.