Nach dem 24:23 gegen Mazedonien kann Deutschland weiter auf den Einzug in die Hauptrunde hoffen. Bester deutscher Werfer war Lars Kaufmann.

Nis. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat in Nis die Nerven bewahrt und kann bei der Europameisterschaft in Serbien weiter auf den Einzug in die Hauptrunde hoffen. Nach der 24:27-Pleite zum Auftakt gegen Tschechien gewann das Team von Bundestrainer Martin Heuberger sein zweites Vorrundenspiel gegen Mazedonien mit 24:23 (12:12). Bester deutscher Werfer war Lars Kaufmann vom Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt mit sechs Toren.

In ihrer abschließenden Begegnung der Gruppenphase trifft die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Donnerstag auf den WM-Vierten Schweden. Die DHB-Mannschaft will sich in Serbien vornehmlich eines der beiden verbliebenen Tickets für die drei olympischen Qualifikationsturniere im kommenden April sichern. Der Einzug in die EM-Hauptrunde ist dafür Grundvoraussetzung.

Außenseiter Mazedonien hätte dabei nur zu gern den Spielverderber gegeben. Schon vor der Partie brüllten die über 3.500 mitgereisten Fans in der 4.000 Zuschauer fassenden Halle Cair immer wieder: „Deutschland, Deutschland – alles ist vorbei.“ Heubergers Team zeigte sich von den lautstarken Schmähungen jedoch zunächst wenig beeindruckt und zog schnell auf 3:0 davon (4.).

Besonders Kaufmann, der gegen die Tschechen noch am ehesten seine Normalform erreicht und vom Bundestrainer dennoch überraschend den Vorzug vor Kapitän Pascal Hens erhalten hatte, versuchte immer wieder, Verantwortung zu übernehmen. Neben Hens verzichtete Heuberger zunächst zudem auf Silivio Heinevetter. Statt des Berliners begann Carsten Lichtlein im Tor.

Nach der guten Anfangsphase verloren die Deutschen ein wenig den Faden. Mazedonien kam zum Ausgleich (7.) und ging nach 16 Minuten sogar erstmals in Führung. Mit den Erfolgserlebnissen des Außenseiters stieg auch der Lärmpegel in der Halle immer weiter an. Gelungene Aktionen der Osteuropäer, deren Hauptstadt Skopje nur 200 Kilometer vom Spielort Nis entfernt ist, wurden frenetisch bejubelt. Unliebsame Schiedsrichter-Entscheidungen mit dem Wurf von Gegenständen quittiert.

„Es muss uns gelingen, die Halle ruhig zu bekommen“, hatte Hens vor der Partie gesagt. Es blieb ein frommer Wunsch. Den gegnerischen Fans ging auch nach der Pause die Puste nicht aus. Das von beiden Seiten emotional geführte Spiel blieb insgesamt ausgeglichen und stand stets auf des Messers Schneide. Keine Mannschaft konnte sich mit mehr als zwei Toren absetzen. Am Ende gewannen die Deutsche mit Glück und Geschick.

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(dapd)