Die Volleyballerinnen des TV Aurubis Hamburg verlieren ihr Heimspiel in der Bundesliga gegen Alemannia Aachen nach 75 Minuten mit 0:3.

Hamburg. Horst Lüders saß wie versteinert am linken Ende der Presseplätze, seine Mundwinkel hingen fast auf dem Boden, während auf der anderen Seite der CU-Arena 20 mitgereiste Gästefans ausgelassen feierten. Mit 0:3 (18:25, 24:26, 22:25) hatten die Bundesliga-Volleyballerinnen des VT Aurubis Hamburg ihr Heimspiel gegen Alemannia Aachen verloren, und damit sich selbst und Manager Lüders den Auftakt ins neue Jahr gründlich verdorben.

Im Vorfeld der Partie hatte Aurubis-Cheftrainer Jean-Pierre Staelens noch gewarnt, man dürfe Partien gegen schwächer eingestufte Teams nicht als Pflichtsiege betrachten. Doch dass seine Auswahl den Beweis für die Richtigkeit dieser Warnung derart eindrucksvoll erbringen würde, damit hatte selbst der 56 Jahre alte Niederländer nicht gerechnet. "Wie wir heute aufgetreten sind, das ist nicht zu akzeptieren", sagte ein sichtlich konsternierter Staelens, nachdem die Niederlage innerhalb von nur 75 Spielminuten feststand. "Wir haben heute von der Fehlerhäufigkeit der Hamburger profitiert", sagte Aachens Trainer Stefan Falter. Tatsächlich hatte Staelens' Team von Beginn an gewirkt, als seien Körper und Geist im alten Jahr hängen geblieben. Abstimmung war nicht zu sehen, in Block und Annahme funktionierte wenig, und als im ersten Satz reihenweise Aufschläge ins Aus segelten - neun im gesamten Spiel -, gab es sogar Pfiffe von den mit 1186 Zuschauern für einen Montagabend erstaunlich gut besetzten Rängen - vereinzelt zwar, dennoch laut vernehmbar.

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Weil zudem Außenangreiferin Lousi Souza Ziegler mit 13 Punkten unter ihrem Niveau blieb, fehlte auch dem Angriff durchschlagende Wirkung. Staelens nahm Ziegler ausdrücklich in Schutz und griff dafür den Rest des Teams an. "Lousi kann nicht immer al-les machen, dann müssen auch mal andere die Aufgaben übernehmen. Aber keine Spielerin hat ihr Niveau erreicht. Man hat gesehen, dass uns das Selbstvertrauen fehlt", sagte er.

Am Sonnabend (18 Uhr, CU-Arena) ist mit dem USC Münster ein Team aus den Top vier der Tabelle zu Gast, der Region, in die Aurubis auch vorstoßen wollte. "Die Hoffnung ist, dass wir uns mit dem Niveau des Gegners steigern", sagte Staelens. Die Steigerung müsste immens ausfallen, um den Tabellendritten zu besiegen.