Hamburg. Gestern konnte Helmut von Soosten die Zukunft des Hamburger Volleyballs mit eigenen Augen betrachten. Die Hamburger Auswahl der Jahrgänge 1998 und 1999 absolviert in der neuen CU-Arena am Bahnhof Neugraben einen zweitägigen Lehrgang, und für den 47 Jahre alten Manager des Frauenbundesligateams VT Aurubis war es ein Pflichttermin, die 24 Mädchen beim Training zu beobachten.

Dass der Klub den Nachwuchsassen mittelfristig eine Zukunft in Deutschlands höchster Spielklasse bieten kann, ist seit gestern wieder ein Stück wahrscheinlicher geworden. Der seit 2006 namensgebende Kupferkonzern gab bekannt, den im Sommer 2013 auslaufenden Sponsoringvertrag auf die Spielzeit 2013/14 auszudehnen. Allerdings soll der jährliche Betrag, geschätzte 650 000 Euro, in jener Saison um ein Drittel reduziert werden. "Gleichzeitig werden wir den Verein dabei unterstützen, zusätzliche Sponsoren hinzuzugewinnen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es gelingt, das für ein Bundesliga-Spitzenteam nötige Budget zu akquirieren", sagte Michael Landau, Vorstandsmitglied der Aurubis AG.

Von Soosten, der für die Akquise von Sponsoren verantwortlich ist, sieht in der neuen Konstellation die Chance, sich vom Hauptgeldgeber ein Stück unabhängiger zu machen. "Wir arbeiten seit dem Sommer verstärkt daran, neue Partner zu finden, die eine Summe im sechsstelligen Bereich investieren", sagt er. Durch die neue Arena, die durch Rollbanden und eine LED-Wand perfekte Werbeflächen bietet, sei das Umfeld des Klubs wesentlich attraktiver geworden. "Wenn wir jetzt noch die Qualifikation für den Europapokal schaffen, dann müssen wir keine Einschnitte im Etat befürchten", sagt er.

Dass die Vertragsverlängerung, über die Aurubis normalerweise zwei Jahre vor Ablauf entscheidet, ein halbes Jahr länger dauerte, sei im Übrigen kein Zeichen für einen schleichenden Gesamtausstieg. Man plane, hieß es aus dem Konzern, auf längere Sicht Hauptsponsor zu bleiben.