Die beiden HSV-Handballer verlängern ihre Verträge. Rechtsaußen Stefan Schröder hat sich am Knie verletzt. Ihm droht eine lange Pause.

Hamburg. Die Volksbank-Arena wird Pascal Hens heute für lange Zeit zum letzten Mal sehen. Morgen bricht er nach Balingen auf. Dort kämpfen die HSV-Handballer am Sonnabend um ihre letzte Meisterschaftschance. Für Hens ist die Saison damit nicht beendet: Der Rückraummann ist tags darauf für die Nationalmannschaft beim All-Star-Spiel der Bundesliga in Berlin im Einsatz, dann beginnt auch schon die Vorbereitung auf die WM-Qualifikation gegen Griechenland am 12. und 20. Juni.

Zuvor aber hat Hens, 30, noch eine Sache zu erledigen, die das Abendblatt bereits vergangene Woche angekündigt hat: die vorzeitige Verlängerung seines Vertrags um vier Jahre bis 2015. Der Vorgang soll offenbar im Rahmen einer Pressekonferenz heute Abend im Beisein von Präsident Andreas Rudolph und dem sportlichen Leiter Christian Fitzek besiegelt werden.

Damit wächst weiter zusammen, was seit nunmehr sieben Jahren zusammengehört. Hens wurde nach seinem Wechsel aus Wallau-Massenheim 2003 auf Anhieb zur Identifikationsfigur des HSV. Er gibt dem Verein ein Gesicht und der Verein ihm das familiäre Umfeld, von dem Hens-Kenner sagen, dass er es ebenso brauche wie das Flair der Großstadt. Und natürlich dürfte der Nationalmannschaftskapitän sich mit dem neuen Vertrag unter den Spitzenverdienern seiner Branche etablieren - den alten hatte er im September 2006, noch vor dem Handball-Boom der WM 2007 also, abgeschlossen.

Es könnte nicht die einzige Vertragsverlängerung sein, die der HSV heute bekannt gibt. Angeblich hat der Pokalsieger auch Kreisläufer Igor Vori, 29, für weitere zwei Jahre bis 2014 an sich binden können. Der Kroate war im vergangenen Jahr von RK Zagreb nach Hamburg gekommen und wurde nach einer glänzenden Debütsaison für Sonntag in die All-Star-Auswahl der Bundesliga berufen.

Gern würde Rudolph wohl auch die Verpflichtung von Nationalspieler Michael Kraus verkünden. Der Nationalspieler machte gestern in Flensburg zum vorletzten Mal das Spiel für den TBV Lemgo - jedenfalls wenn es nach seinem Verein geht, der den 26-Jährigen gern von der Gehaltsliste hätte. Grundsätzlich besteht über einen Transfer Einigkeit - Kraus soll bereits eine Wohnung in Hamburg angemietet haben.

Strittig bleiben die Modalitäten. Lemgo beharrt auf einer mittleren sechsstelligen Ablöse, der HSV versucht sowohl die als auch Kraus' Gehalt zu drücken. Trotzdem hofft TBV-Manager Volker Zerbe auf eine Einigung spätestens übers Wochenende.

In diesem Fall müsste Trainer Martin Schwalb, sollte der HSV keinen Spieler abgeben, künftig mindestens einen seiner Stars auf die Tribüne verbannen. In der Anfangsphase könnte es Rechtsaußen Stefan Schröder treffen. Bei ihm wurde eine Verletzung am hinteren Kreuzband des linken Knies festgestellt, die er sich am vergangenen Freitag im Spiel gegen Hannover-Burgdorf zugezogen hatte. Sollte sich der Verdacht eines Anrisses bestätigen, würde dem 28 Jahre alten Nationalspieler eine längere Zwangspause drohen.