Der französische Verein verschob ein Spiel in der französischen Liga, um sich für das Champions-League-Spiel gege Bayern zu schonen.

München. Bayern München wird nicht gegen die Verlegung eines Meisterschaftsspiels von Champions-League-Gegner Olympique Lyon bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) vorgehen. „Es wird keinen Protest geben. Es ist eine autarke Entscheidung der jeweiligen Liga, wie sie Spiele ansetzen. Das ist Fakt“, sagte Mediendirektor Markus Hörwick zu einem geplanten Vorstoß von Trainer Louis van Gaal.

Der Bayern-Trainer wollte die UEFA auffordern, eine Spielverlegung von Lyon in der französischen Meisterschaft zwischen den beiden Halbfinal-Partien gegen den FC Bayern am 21. und 27. April zu untersagen. „Ein Wettbewerb muss unter gleichen Umständen ausgetragen werden. Es kann nicht sein, dass ein Spiel nicht gespielt wird“, beklagte van Gaal am Freitag und sprach von fehlendem Fair Play. „Ich denke, dass ein wesentliches Zeichen des Sports gleiche Umstände sind“, sagte van Gaal.

Olympique Lyon hatte die französische Profiliga LFP gebeten, das für den 24. April terminierte Meisterschaftsspiel gegen AS Monaco zu verschieben. Das Spiel wurde auf den 12. Mai verschoben. Damit kann sich Olympique nach dem Halbfinal-Hinspiel am kommenden Mittwoch in München ungestört auf das Rückspiel gegen den deutschen Rekordmeister am 27. April in Lyon vorbereiten. „Ich denke, dass eine Vorbereitung von sieben Tagen einfacher ist. Deshalb macht Lyon das“, erklärte van Gaal.

Die Bayern müssen dagegen zwischen dem Hin- und Rückspiel gegen Lyon am 24. April noch das Bundesliga-Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach bestreiten. Eine Bitte um eine eigene Spielverlegung bei der Deutschen Fußball Liga (DFB) ist allerdings schon allein wegen fehlender Ausweichtermine nicht möglich. „Wir haben dafür die Zeit nicht“, stellte auch van Gaal fest.

Die Bayern haben im Europapokal schon einmal schlechte Erfahrungen mit Spielverlegungen eines Gegners gemacht. Im UEFA-Cup-Halbfinale 2008 waren die Münchner an Zenit St. Petersburg gescheitert (1:1,0:4). Die Russen hatten damals gleich mehrere Spiele in der heimischen Meisterschaft verlegen lassen, um sich ganz auf die Partien gegen Bayern konzentrieren zu können. Zenit setzte sich gegen Bayern durch und gewann anschließend auch den UEFA-Pokal.

In Lyon ist man glücklich über die erzielte Spielverlegung. „Sie erlaubt uns, die Mannschaft besser auf das Rückspiel gegen Bayern München vorzubereiten“, sagte Olympique-Trainer Claude Puel. Er bedankte sich bei der Liga und dem Gegner Monaco. Auch die Monegassen hatten Lyons Wunsch entsprochen. „Es geht um den französischen Fußball“, wurde Monacos Trainer Guy Lacombe in französischen Medien zitiert.