Ole von Beust nimmt den Europa-League-Pokal aus den Händen von UEFA-Präsident Michel Platini entgegen. Uwe Seeler: “Wir hauen sie weg.“

Hamburg. 29 Tage vor dem Finale der Europa League am 12. Mai in Hamburg hat UEFA-Präsident Michel Platini der Hansestadt den Pokal überreicht. Der Franzose übergab die 15 Kilo schwere Silbertrophäe am Dienstag in der Fischauktionshalle bei einer feierlichen Zeremonie an Geburtstagskind Bürgermeister Ole von Beust. „Es ist das erste Finale der neu geschaffenen Europa League, die neben der Champions League steht“, sagte Platini, der dem Hamburger SV im Halbfinale gegen den FC Fulham zwar viel Glück wünschte, aber nicht Partei ergreifen wollte. Atletico Madrid und der FC Liverpool ermitteln den Gegner für das Finale.

„Wenn wir ins Endspiel kommen, egal wer dann kommt – den hauen wir weg“, sagte HSV-Idol Uwe Seeler, dessen Club zuletzt 1983 Europapokalsieger wurde. Der 73-Jährige, der die europäischen Lose gezogen hatte und auch Botschafter für das Finale ist, machte den Norddeutschen viel Mut: „Wir sind wieder dran, es ist alles machbar.“ Auch DFB-Präsident Theo Zwanziger sieht gute Chancen für ein „Heimspiel“ im eigenen Stadion: „Der HSV hat sich unheimlich gesteigert, wenn man bedenkt, dass sie mit einem 0:3 in Wien angefangen haben“. Die nächsten Begegnungen seien 50:50-Spiele: „Man braucht auch etwas Glück“. Für ihn ist der Wettbewerb schon lange nicht mehr „zweitklassig“.

Dass der HSV und Werder Bremen im Fünf-Jahres-Vergleich unter den Top 12 in Europa stehen, ist für Zwanziger ein gutes Zeichen der Entwicklung deutscher Clubs. „Die verbesserten Rahmenbedingungen, die Stadien, unsere klare Lizenzerteilung und die gute wirtschaftliche Situation – wir sind konkurrenzfähiger geworden“, sagte der DFB-Boss und begrüßte, dass die UEFA in der Lizenzerteilung nun nachziehe und damit Wettbewerbsvorteile anderer Länder abbaue.

Unter Hochdruck wird in den kommenden Wochen an der Arena gearbeitet, die zehn Tage vor dem Finale werbefrei an die UEFA übergeben werden muss. Allein die Demontage des Namensgebers HSH Nordbank kostet 300.000 Euro. „Wir biegen auf die Zielgerade ein“, sagte Gastgeber und HSV-Vorstandsvorsitzender Bernd Hoffmann. Seit dem Zuschlag im März 2008 habe man daran gearbeitet, ein perfekter Gastgeber zu sein. „Jeder Gegner wäre uns recht, wenn wir nur das Finale erreichen“, sagte Hoffmann.

Eindeutige Position zu dem Highlight aus Hamburger Sicht bezog von Beust, der sich Liverpool als Gegner des HSV wünschte. „Es wäre mein seligster Wunsch, den Pokal über den 12. Mai hinaus ein Jahr lang hierzubehalten“, sagte er an seinem 55. Geburtstag. „Liverpool wäre der Hammer, da hat Hamburg durch die Beatles auch Berührungspunkte.“ Auf der Reeperbahn wird es ein großes Fan-Fest für die anreisenden Fußball-Anhänger geben.