Der Torjäger trainierte am Donnerstag mit der Mannschaft, seine Muskelverhärtung im Oberschenkel macht nur noch leichte Probleme.

Hamburg. Der Hamburger SV kann im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin am Sonnabend aller Voraussicht nach auf Stürmer Ruud van Nistelrooy zurückgreifen. Der Torjäger trainierte am Donnerstag mit der Mannschaft, seine Muskelverhärtung im Oberschenkel macht nur noch leichte Probleme. „Er kann die Muskulatur zwar noch nicht im 100-Prozent-Bereich belasten, es sind aber noch zwei Tage. Wenn er keine Probleme hat, ist er eine Option für die Bank", sagte HSV-Coach Bruno Labbadia.

Dabei war ebenfalls der zuletzt angeschlagene Torhüter Frank Rost, der sich eine Ellenbogen- und Hüftprellung zugezogen hat. Wieder fit ist auch Marcell Jansen, der gegen Bayern München wegen eines grippalen Infektes fehlte und auch das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien absagen musste. Auch Mladen Petric soll gegen die Berliner trotz Bänderanrisses im Sprunggelenk auflaufen. „Er sagt, in den Spielen hat er keine Schmerzen“, versicherte Labbadia. Der Trainer hofft zudem, dass die zu Länderspielen gereisten sieben HSV-Profis gesund zurückkehren.

Einer fehlte zumindest beim Donnerstags-Training: Eljero Elia. Der Holländer war am Mittwoch mit seiner Nationalelf gegen die USA (2:1) im Einsatz und tauchte nicht rechtzeitig zu der Übungseinheit auf. Labbadia war schon der 90-minütige Einsatz des Flügelflitzers im Freundschaftspiel übel aufgestoßen. "Das war mit Bert van Marwijk anders abgesprochen", erklärte der HSV-Coach.

Dennoch wollen die Hamburger gegen das Tabellenschlusslicht Hertha BSC unbedingt einen Sieg verbuchen. Von bislang sieben Spielen der Rückrunde konnte der HSV nur zwei gewinnen. „Wir freuen uns auf Hertha. Wir wollen sie schlagen“, sagte Labbadia. Die Hamburger laufen Gefahr, in der nächsten Partie auf den einen oder anderen Spieler verzichten zu müssen. Dennis Aogo, Jerome Boateng, Guy Demel, Eljero Elia und Tomas Rincon haben je vier Gelbe Karten angesammelt.

Hertha-Manager Michael Preetz glaubt hingegen weiter an den Tabellenletzte. „Wir sind weiter im Rennen“. Preetz, der in einer Präsidiumssitzung am Nachmittag eine sportliche Analyse der augenblicklichen Situation abliefern muss, will beim Spiel in Hamburg „Tore erzwingen“. Der Ex-Stürmer fordert von seinem Team am Samstag in der Partie gegen den Tabellenvierten Hamburger SV „Kampf und Leidenschaft.“

Laut Preetz hätte die Mannschaft in der Bundesliga-Rückrunde in den Auswärtsspielen gut ausgesehen. Am Donnerstag versuchte er, die Mannschaft mit Durchhalte-Parolen anzustacheln. Seine Elf müsse „über sich hinauswachsen und über die Grenze gehen“. Hertha, zuletzt auf eigenem Platz 0:2-Verlierer gegen Hoffenheim, trennen drei Punkte vom 16. Rang.

Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz des weiter an den Folgen einer Knieverletzung leidenden Serben Gojko Kacar, der für sein Heimatland zu einem Kurzeinsatz kam. „Wir müssen sehen, wie es im Training läuft“, sagte dazu am Donnerstag Hertha-Trainer Friedhelm Funkel, der die öffentliche Kritik an seiner Arbeit „gelassen“ nimmt. Abwehrspieler Lukasz Piszczek fällt mit einer Innenbanddehnung aus.

Funkel, dessen Posten in der öffentlichen Diskussion von manch einem zur Disposition gestellt wird, fühle sich in Berlin wohl. „Mir geht es gut. Es ist nicht das erste Mal, dass über Trainer in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Das gehört zum Geschäft“, sagte der Hertha-Trainer, über den in der „turnusmäßigen Präsidiumssitzung“ (Preetz) nach dem Donnerstag-Training auch gesprochen werden wird. Das Wort „Krisensitzung“ nahm Preetz nicht in den Mund.