Uli Hoeneß will aus Gründen der mangelnden Sicherheit nicht in Südafrika vor Ort sein. Dagegen unterstützt er die Münchner Olympia-Bewerbung.

München. Der Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat die Vergabe der WM nach Südafrika als "eine der größten Fehlentscheidungen" von Weltverbandschef Joseph S. Blatter kritisiert. "Ich fahre da nicht hin. Ich war nie ein großer Freund einer WM in Südafrika oder überhaupt auf dem afrikanischen Kontinent, solange Sicherheitsaspekte nicht zu 100 Prozent geklärt sind", sagte Hoeneß bei einer Ehrung im Münchner Rathaus.

FIFA-Boss Blatter habe mit dem Turnier in Südafrika "seinen Willen haben müssen. Ich habe es immer für falsch gehalten. Jetzt hat es keinen Sinn mehr zu lamentieren. Man muss versuchen, das Beste daraus zu machen", ergänzte Hoeneß. Er sei sich sicher, fuhr der Ex-Manager fort, dass Blatter "im stillen Kämmerlein" längst begriffen habe, dass die WM-Vergabe an Südafrika ein Fehler war.

Wesentlich aufgeschlossener steht Hoeneß der Bewerbung Münchens um die Olympischen Winterspiele 2018 gegenüber. "Aus Sicht des FC Bayern kann ich sagen: Wir sind daran interessiert, dass die Spiele nach München kommen. Ich glaube - das hat man bei den Sommerspielen von 1972 gesehen - der Stadt stünden Olympische Winterspiele extrem gut zu Gesicht", sagte er.

Hoeneß will nun im Gespräch mit Oberbürgermeister Christian Ude eruieren, wie sich der FC Bayern für "München 2018" einbringen kann. "Ich liebe diese Stadt, sie ist meine Heimat geworden. Wenn wir das Gefühl haben, dass die Stadt unsere Stellung als FC Bayern würdigt, werden wir uns mit aller Kraft für die Bewerbung einsetzen. Wir sind immer ein verlässlicher Partner, wenn wir gebraucht werden." Kritik an der Bewerbung gelte es, "im Keim zu ersticken".

Hoeneß unterstrich zudem erneut den Willen des FC Bayern, sein an Bayer Leverkusen ausgeliehenes Talent Toni Kroos zurückzuholen. "Wir wären ja mit dem Klingelbeutel geschlagen, wenn wir ihn in Leverkusen lassen würden. Es ist ein Traum für uns: Ein Spieler, der unter Jürgen Klinsmann gar keine Rolle gespielt hat, der unter ihm weggeschickt wurde, blüht plötzlich auf. Da lacht einem das Herz im Leib", sagte er.