Die Hamburg Freezers bleiben das Schlusslicht in der Deutschen Eishockey-Liga. Im Kellerduell gab eine eine Niederlage in Kassel.

Kassel. Dass das Verhältnis zwischen den Kassel Huskies und den Hamburg Freezers in den vergangenen Wochen gelitten hat, ist kein Geheimnis. Immerhin musste Kassels Trainer und Sportchef Stéphane Richer in der vergangenen Woche wegen des zu stark gewordenen öffentlichen Drucks eingestehen, dass er vom 1. Mai an als Sportdirektor in Hamburg arbeiten wird. Die Fans fanden das nur bedingt komisch. Am Sonntagabend, beim direkten Aufeinandertreffen der beiden Kellerkinder der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), straften sie Richer und sein Team mit Nichtbeachtung - 2819 Besucher waren Saison-Minusrekord.

Was die Treuesten der Treuen beim 4:3 (0:0, 1:3, 2:0, 1:0)-Sieg nach Verlängerung der Kasseler geboten bekamen, war gemäß dem Tabellenstand niveauarm, sorgte jedoch für Genugtuung. Die Gastgeber waren in den ersten 40 Minuten über weite Strecken optisch überlegen, scheiterten jedoch an Unzulänglichkeiten oder dem wieder stark haltenden Hamburger Keeper Robert Goepfert, der wie ein halbes Dutzend seiner Kollegen den noch am vergangenen Freitag beim 6:7 nach Verlängerung gegen Augsburg grassierenden Magen-Darm-Virus überstanden hatte. Erst im Schlussdrittel münzten die Gastgeber ihre Überlegenheit in Tore um, holten einen 1:3-Rückstand auf und hätten die Partie schon in der regulären Spielzeit für sich entscheiden müssen.

Ein Höhepunkt des Spiels war eine handfeste Auseinandersetzung zwischen Freezers-Nationalstürmer John Tripp und Kassels Mike Card, der ebenso wie seine Teamkollegen Thomas Holzmann und Manuel Klinge in Hamburg im Gespräch ist. Beide ließen die Handschuhe fallen und erhielten von Schiedsrichter Stephan Bauer dafür Zehnminutenstrafen. Ansonsten schaffte es keiner der Freezers-Profis, sich beim neuen Sportchef nachhaltig in Erinnerung zu rufen.

Trainer Paul Gardner hat nach dem erneuten Rückschlag nun fünf Tage Zeit, um seine Spieler auf das Gastspiel in Iserlohn (Fr., 19.30 Uhr) vorzubereiten. Ob das der Spielkultur auf die Beine hilft, darf bezweifelt werden.

Tore: 1:0 (23:49) Kraft (Klinge, Boisvert), 1:1 (25:14) Karalahti (Pielmeier, Brandl), 1:2 (26:56) King (Fortier, Wilm), 1:3 (30:26) Kuhta (Barta, Biron), 2:3 (41:23) Soares (Sleigher), 3:3 (48:23) Soares (Damon, Sleigher), 4:3 (61:24) Holzmann (Sleigher, Card) 5-4. Strafminuten: 16 + 10 Card/20 + 10 Tripp. Schiedsrichter: Bauer (Höchstadt). Zuschauer: 2819.

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