Geschwächt von einem Magen-Darm-Virus unterlagen die Hamburg Freezers am Freitag gegen die Augsburger Panther nach Verlängerung.

Hamburg. Wer am Freitagabend beim Spiel gegen die Augsburger Panther den Blick über die erstaunlich leere Ersatzbank der Hamburg Freezers schweifen ließ, bekam den Eindruck, dass der für den Sommer angekündigte große personelle Schnitt bereits vollzogen worden war. Dabei war es nicht Geschäftsführer Michael Pfad, der für das Fernbleiben von drei Profis (Robert Goepfert, Vitalij Aab, Kimmo Kuhta) verantwortlich war – vielmehr war es ein Magen-Darm-Virus, der den Kader des Klubs aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) stark dezimierte.

Jason King, John Tripp und Martin Walter quälten sich trotz der Schwächung aufs Eis. Auch Trainer Paul Gardner wirkte nicht nur ob seiner ungewissen Zukunft angeschlagen – auch den Kanadier plagte eine leichte Grippe. Die unnötige 6:7 (2:2, 3:2, 1:2, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung dürfte wenig zu seiner Genesung beigetragen haben, wenngleich die Hamburger trotz der widrigen Umstände eines ihrer besten Saisonspiele machten.

Dass der Tabellenvorletzte sich erneut um den dringend benötigten Sieg brachte, lag mal wieder an der mangelhaften Rückwärtsbewegung, die für reichlich Arbeit für Ersatz-Schlussmann Domenic Bartels, der Goepfert ordentlich vertrat, sorgte. Es lag aber auch an Schiedsrichter Rick Looker, der kurz vor dem Ende das vermeintliche 7:5 von Jason King aufgrund eines Handpasses annullierte. Im Gegenzug glichen die Panther aus. In der Verlängerung war es erneut der Profi-Referee, der mit einer zweifelhaften Strafe gegen King Augsburg zum Siegtor in Überzahl verhalf. „Es ist nicht das erste Mal, dass uns eine Schiedsrichterleistung schwächt. Das haben wir nicht verdient“, sagte Peter Ratchuk, am Freitag einer der Aktivposten. „Es ist schade, dass Schiedsrichter Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen“, sagte Gardner, dessen Rest-Aufgebot nun am Sonntag (18.30 Uhr) im Kellerduell beim Tabellenvorletzten Kassel unter enormem Druck steht.

Spielerisch waren die Augsburger über weite Strecken überlegen. Dabei richtete sich der Blick der 6101 Zuschauer vor allem auf die Gäste-Profis Brett Engelhardt (29) und Collin Murphy (29), die in der kommenden Saison das Freezers-Trikot tragen werden. Das Offensiv-Duo war an vielen gefährlichen Aktionen beteiligt, Engelhardt erzielte gar ein Tor und eine Vorlage. Zudem sollen die Freezers reges Interesse an Ingolstadts Topverteidiger Ben Clymer haben. Im Gegenzug soll Freezers-Verteidiger Stephan Retzer in Ingolstadt unterschrieben haben.

Tore: 0:1 (1:52) Beechey (Likens, Murphy), 1:1 (5:24) Fortier (Schön, Wilm), 1:2 (11:25) Engelhardt (Olver) 5-4, 2:2 (11:52) Ratchuk (Pielmeier), 3:2 (22:17) Barta (Fortier, King) 5-3, 4:2 (23:29) Biron 5-4, 5:2 (30:06) Ratchuk (Fortier, King) 5-4, 5:3 (33:27) James (Gordon), 5:4 (37:55) Ryan (Engelhardt), 5:5 (46:52) Gordon (Olver), 6:5 (52:52) Ostwald (Ratchuk), 6:6 (59:52) Beechey (Engelhardt), 6:7 (62:37) Kemp (Beechey) 4-3. Strafminuten: 10/10. SR: Looker (Neuss/USA). Z.: 6101.

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