Sie muss das Bett hüten: Für die 22-jährige Magdalena Neuner hat der Olympia-Winter mit einem herben Rückschlag begonnen.

Hamburg. Für Magdalena Neuner hat der Olympia-Winter mit einem herben Rückschlag begonnen. Statt bei den Weltcup-Rennen in Östersund in dieser Woche die Form zu testen, liegt Deutschlands Biathlon-Star mit einer Virusinfektion krank im Bett. „Es ist ärgerlich, dass es mich kurz vor dem Weltcupstart erwischt hat, dabei bin ich doch so gut durch den Sommer gekommen“, klagte die sechsmalige Weltmeisterin.

Ihr Manager Stephan Peplies sagte: „Wir wollten nicht riskieren, dass sie die Krankheit verschleppt.“ Bis zuletzt stand am Montag auf Messers Schneide, ob die 14-fache Weltcup-Siegerin ihren Östersund- Start absagt oder nicht. „Ich fühle mich nicht so schlecht, aber für den Weltcup reicht es noch nicht.“ Teamarzt Klaus-Jürgen Marquard stellte fest: „Wenn es nicht mit so einem großen Reisestress verbunden gewesen wäre, hätten wir es versucht.“

Während Neuners Teamkolleginnen mit Kati Wilhelm und Andrea Henkel an der Spitze am Mittwoch in Östersund über 15 Kilometer in die Saison starten, will Neuner in der Heimat wieder mit leichtem Training beginnen. „Ich kuriere mich richtig aus und greife dann in Hochfilzen wieder an.“ In Österreich gastiert der Biathlon-Zirkus vom 11. bis 13. Dezember.

Eine Woche vor dem Weltcup-Auftakt hatte die 22-Jährige eine Trainingspause einlegen müssen. Die sechsfache Weltmeisterin musste bereits im Trainingslager im finnischen Muonio wegen eines grippalen Infektes passen und hatte deshalb auch einen Testwettkampf ausgelassen. Nachdem das vergangene Jahr aus ihrer Sicht nicht ganz optimal gelaufen und sie bei den Weltmeisterschaft in Pyeongchang ohne Einzelmedaille geblieben war, hatte sich Neuner in der Vorbereitung auf diesen Winter etwas zurückgenommen. „Ich habe weitaus weniger Termine wahr genommen“, sagte die Gesamtweltcupsiegerin 2007/2008. „In diesem Sommer habe ich alles auf das Nötigste reduziert.“ Dennoch gewann sie bei der Sommer-WM in Oberhof drei Goldmedaillen.

Auch wenn sie Olympia noch ausklammern möchte, bleiben die Spiele in Kanada das Nonplusultra. „Gold bei Olympia wäre natürlich das Highlight“, sagte Neuner, für die es die ersten Winterspiele ihrer noch jungen, aber bereits sehr erfolgreichen Karriere sein würden. Neben der Konzentration auf den sportlichen Erfolg soll deshalb im Februar auch der Spaß nicht zu kurz kommen. „Kontakt mit Sportlern aus vielen anderen Sportarten zu haben, das haben wir als Biathleten sonst ja nicht – und das wird sicher super“, sagte die Zollbeamtin. Aber nun will sie erst einmal wieder gesund werden.