Die Hockeydamen des Uhlenhorster HC siegten in den ersten beiden Saisonspielen. Doch die Erwartungen an das Team sind hoch.

Hamburg. Wie sehr die Ansprüche steigen, wenn man als Titelverteidiger in die Feld-Bundesliga startet, hatten die Hockeydamen des Uhlenhorster HC nach den ersten beiden Saisonspielen erleben müssen. Zwei 3:2-Siege standen für das Team von Lars Reinecke zu Buche, doch während man im Lager der "Uhlen" noch vor Jahresfrist mit sechs Punkten aus zwei Spielen überglücklich gewesen wäre, hieß es in diesem Jahr, die Mannschaft spüre den Druck, als Meister der Gejagte zu sein, und spiele teilweise wie unter Fesseln.

Am gestrigen Sonntag schüttelte die junge Garde um Nationalspielerin Janne Müller-Wieland jedoch alle Fesseln ab. Gegen Aufsteiger HG Nürnberg gelang mit dem 11:1 der höchste Sieg in der Geschichte der 2003 eingeführten eingleisigen Damen-Bundesliga. "Ich denke, heute haben sich einige aus ihrer Umklammerung befreit", sagte Trainer Reinecke, "wir haben jetzt deutlich mehr Schwung in unserem Spiel und freuen uns schon auf die nächsten Aufgaben." Kristina Hillmann (3), Marie Mävers, Jana Teschke, Lisa Hahn (je 2), Eileen Hoffmann und Hannah Krüger trugen sich in die Torschützenliste ein. Hillmann rundete mit ihrem Dreierpack ein perfektes Wochenende ab, nachdem sie bereits am Sonnabend in der Schlussminute den 3:2-Sieg gegen Rüsselsheim perfekt gemacht hatte.

Grund zur Freude hatten auch die UHC-Männer. Der Vizemeister gewann sein erstes Heimspiel gegen Uhlenhorst Mülheim durch Tore von Patrick Breitenstein, Florian Fuchs, Philip Witte und den von einer Handgelenksentzündung genesenen Moritz Fürste mit 4:2. "Es war eine Steigerung zum Penaltysieg in Rüsselsheim in der vergangenen Woche erkennbar, aber wir sind noch weit von dem entfernt, was wir können", sagte UHC-Trainer Martin Schultze.

Das trifft auch auf die Teams des Clubs an der Alster zu. Während die Damen bei Rot-Weiß Köln am Sonntag mit 4:3 im Penaltyschießen gewannen und damit nach dem 2:3 in Düsseldorf vom Sonnabend immerhin die ersten beiden Zähler der Saison einfuhren, liegen die Herren nach einem 1:4 auf eigener Anlage gegen den Düsseldorfer HC ohne Punkte auf dem vorletzten Rang. Zwölf gute Torchancen hatte das Team von Jo Mahn allein in der ersten Halbzeit. Weil bis auf ein Strafeckentor von Jonathan Fröschle in der vorletzten Spielminute jedoch kein Ball den Weg ins Düsseldorfer Tor fand, musste Mahn ein "furchtbares Ergebnis als Resultat arg fahriger Chancenauswertung" beklagen. So ruht die Hoffnung nach dem verpatzten Saisonstart auf dem Gastspiel des Rheydter SV am Sonnabend (16.30 Uhr), der als Tabellenletzter acht Tore schlechter ist als Alster. Wie sehr die Ansprüche doch sinken, wenn es mal nicht so läuft...