Eishockeyspieler Paul Manning sprach mit dem Abendblatt über das Potential der Freezers und seine privaten Pläne für die Zukunft.

Yverdon. Abendblatt: Paul Manning, sie sind nun seit 2003 bei den Hamburg Freezers. Gerade im Eishockey ist es selten, dass Spieler über einen so langen Zeitraum bei einem Verein spielt. Woher kommt diese Treue?

Manning: Zunächst einmal bin ich ein sehr loyaler Typ. Meine Familie und ich fühlen uns pudelwohl in Hamburg und es gab nie einen Grund wegzugehen. Als ich nach Europa kam hätte ich allerdings nie gedacht, dass ich solange hier bleibe. Es ist so viel passiert in den vergangenen Jahren, die Zeit verging wie im Fluge.

Abendblatt: Jetzt fehlt nur noch der sportliche Erfolg.

Manning: Ja, das stimmt. Ich denke oft an mein erstes Jahr in Hamburg. Wir waren erfolgreich und haben einen echten Eishockey-Boom ausgelöst. Seit dem hat sich der Erfolg leider nicht eingestellt. Rückblickend ist das schon ziemlich frustrierend. Ein Klub wie die Freezers gehört mindestens unter die ersten sechs Mannschaften in der DEL.

Abendblatt: Was fehlt den Freezers zu einem Spitzenteam?

Manning: Die Voraussetzungen sind perfekt. Tolle Fans, exzellente Trainingsmöglichkeiten. Es sind in den letzten Jahren immer sehr viele Spieler gekommen und gegangen. Das ist schon ein Problem. Das beste Beispiel ist doch Berlin, wo eine Mannschaft über Jahre aufgebaut und jede Saison punktuell verstärkt wurde. Ich denke, dass wir bei den Freezers aber jetzt auf dem richtigen Weg sind. Wir haben mit Francois Fortier, Alexander Barta und auch mit mir Spieler, die schon über Jahre hier sind. Gerade für die Fans ist Identifikation sehr wichtig. Sie möchten, dass ihr Team ein Gesicht hat und nicht ein ständig wechselndes.

Abendblatt: Warum wird die kommende Saison besser, als die vergangene?

Manning: Die Mischung in der Mannschaft stimmt einfach. Wir haben Qualität im Kader. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir sowohl vom Talent, als auch vom Charakter eine richtig bessere Mannschaft haben als im Vorjahr. Zudem passt unser Trainer Paul Gardner hervorragend zu uns.

Abendblatt: Er wünscht sich zehn Saisontore für Ihnen.

Manning: (lacht) Zehn Treffer? Das wird schwierig, aber ich habe mir schon vorgenommen offensiv aktiver zu sein.

Abendblatt: Sie gelten als ruhiger, bedächtiger Typ, der auch über den Tellerrand hinausschaut. Ist das ein Image, das zu ihnen passt?

Manning: Ich liebe meinen Job wirklich. Für mich gibt es aber eben auch noch andere Dinge als Eishockey. Ich interessiere mich für alles, was in der Welt passiert. Man sollte nicht so engstirnig sein und denken, dass sich alles nur um Sport dreht.

Abendblatt: Haben sie schon Pläne für das Leben nach der aktiven Karriere?

Manning: Ich hatte lange Zeit vor Arzt zu werden. Es ist immer noch ein Thema. Ich habe ein Diplom im Bereich Biologie. Dazu habe ich im Studium auch Chemie und Physik belegt. Es ist definitiv eine Option Arzt zu werden, allerdings müsste ich natürlich das Studium fortsetzen und würde dann vielleicht mit 37 oder 38 Jahren in den Beruf einsteigen. Aber erstmal habe ich noch einiges mit den Freezers vor.

Abendblatt: Was sind ihre Ziele in der kommenden Saison?

Manning: Wir spielen bisher eine sehr gute Vorbereitung. Allerdings darf man das auch überbewerten. Die Liga ist ausgeglichen aber wir haben den Anspruch unter die ersten sechs Teams zu kommen. Mein Traum ist es, irgendwann mit meinen Hamburg Freezers Deutscher Meister zu werden.