Die Handballer des HSV Hamburg nahmen Sonntagvormittag den Golfplatz Treudelberg in Beschlag und starteten so in die Saisonvorbereitung.

Hamburg. Der Tag, an dem der 28-jährige Neuzugang des HSV Hamburg, Igor Vori, zum ersten Mal seinen neuen Mannschaftskameraden präsentiert wurde, hätte kaum schöner sein können. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen bis 23 Grad Celsius trafen sich die Handballer am Sonntagvormittag im Golfclub Treudelberg, um nach der wohlverdienten Urlaubszeit die Saisonvorbereitung einzuläuten und erneut das Projekt "Titel" in Angriff zu nehmen.

Während Stefan Schröder, Johannes Bitter, Per Sandström und Trainer Martin Schwalb zu einem kleinen Golfturnier aufbrachen, übte sich der Rest der Mannschaft beim Schnuppertraining im Putten und Abschlagen. Dass dabei nicht jeder Ball platziert landete, wurde von den erholt wirkenden Spielern zumeist mit einem Lächeln quittiert.

Einzig Pascal Hens musste das launige Treiben aus der Ferne beobachten. Der Rückraum-Riese, der am vergangenen Dienstag an der rechten Achillessehne operiert worden war, konnte sich nur auf Krücken fortbewegen und muss etwa zwei Monate pausieren. Ende September soll Hens wieder einsatzbereit sein und das Schwalb-Team komplettieren. "Es ist wichtig, dass wir in der Vorbereitungsphase alle gesund bleiben und Pascal bald wieder mittrainieren kann", sagt Marcin Lijewski im Hinblick auf den Saisonstart. Und Teamkamerad Blazenko Lackovic fügt hinzu: "Wir brauchen unbedingt personelle Kontinuität."

Morgen starten die Handballer ihr Trainingslager in Herrsching am Ammersee. Bei der Bundesliga-Konkurrenz gilt der HSV auch in der kommenden Spielzeit als Mitfavorit auf die Meisterschaft. Vor allem die Verpflichtung von Weltklasse-Kreisläufer Vori soll die Chancen auf einen Titel erhöhen. Dass dem kroatischen Olympiasieger zur vollständigen Spielberechtigung derzeit noch das Internationale Transfer-Zertifikat der EHF fehlt, sieht man beim HSV gelassen. "Es ist eine Frage der Zeit, wann Voris ehemaliger Klub RK Zagreb die dafür notwenige Unterschrift leistet", sagt HSV-Sportchef Christian Fitzek. Insgeheim rechnet man im Verein damit, dass die Formalitäten Ende der Woche geklärt sind.

Weiter unklar ist indes, ob RK Zagreb Rückraumspieler Domagoj Duvnjak vorzeitig an die Elbe wechseln lässt. Der 21-Jährige hat beim HSV einen Vertrag ab 2011 unterzeichnet und würde gern früher nach Hamburg kommen. "Zagreb reagiert nicht auf unsere Anfragen", sagt Fitzek, "und irgendwann reicht es uns."

Ob mit oder ohne Duvnjak - die Erwartungen an die HSV-Handballer sind höher denn je. In den nächsten Wochen wollen sie den Grundstein für künftige Erfolge legen.