Die deutschen Kanuten haben ihren Chefbundestrainer zum Geburtstag mit reichlich Vorlaufsiegen beschenkt.

Dartmouth/München. Zum Auftakt der Weltmeisterschaften im kanadischen Dartmouth fuhr die Flotte des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) in den Rennen über 1000 Meter und im Kajak-Vierer der Damen über 500 Meter sieben Siege ein. Sechs Boote, darunter auch der Vierer um die viermalige Olympiasiegerin KatrinWagner-Augustin (Potsdam), erreichten direkt den Endlauf. „Das war ein sehr guter Start. Da wo es möglich war, haben wir direkt das Finale erreicht“, sagte DKV-Präsident Olaf Heukrodt am Donnerstag.

Am ersten Wettkampftag der WM in Nordamerika am idyllischen Lake Banook feierte Chefcoach Reiner Kießler seinen 58. Geburtstag. Nach einer Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees wurden auch neue Disziplinen für Olympia 2012 ins Leben gerufen. Schon in London geht es in vier Bootsklassen im 200-Meter-Sprint um Medaillen, dafür wurden vier 500-Meter-Rennen gestrichen. „Die 200 Meter sind seit einigenJahren im WM-Programm, von daher sind unsere Athleten mit der Strecke vertraut“, sagte Heukrodt.

Die schnelle Vorgehensweise im Kanu-Weltverband beim Vorantreiben der Programmänderungen überraschte, dagegen trat die DKV-Flotte wie gewohnt stark auf. Europameister Max Hoff sorgte im Kajak-Einer über 1000 Meter für den ersten Sieg des Tages, wenngleich er sich selbst damit nicht direkt für den Endlauf qualifizierte. „Ich sollte bis 750 Meter mein Tempo fahren und dann mal sehen. Da war keiner mehr neben mir, aber es war auch kein schwerer Lauf“, sagte der 26-jährige Kölner, dem Algen auf dem Natur-See noch zu schaffen machten. Der Kajak-Vierer mit dem neu ins Boot genommenen Olympiasieger Tim Wieskötter gewann gleich seinen erstenLauf und zog über 1000Meter ins Finale ein. Dem standen die Damen über 500 Meter in nichts nach.

Als erstes Boot direkt ins Finale durchgefahren waren Tomasz Wylenzek/Erik Leute im Canadier-Zweier über 1000 Meter. Athen-Goldmedaillengewinner Wylenzek demonstrierte Selbstvertrauen. „Wir wollten nach dem Ziel weiterfahren, um die anderen zu beeindrucken. Jetzt freuen wir uns richtig auf das Finale am Samstag“, sagte der Essener, der nach demKarriereende vonChristian Gille einen neuen Bootspartner hat.

Im neuen olympischen Programm der Rennsport-Kanuten gibt es nach der Entscheidung vom Donnerstag bei Olympia vier Damen-Wettkämpfe statt bisher drei. Dafür haben die Herren nur noch acht statt bislang neun Entscheidungen. Für die Damen im Kajak-Einer geht es künftig über 200 Meter um Medaillen, dafür wurde der Canadier-Zweier bei den Herren über 500 Meter gestrichen. Die drei Herren-Entscheidungen über den halben Kilometer im Kajak-Einer, Canadier-Einer und Kajak-Zweier wurden zugunsten vonSprintrennen über 200 Meter in den selben Bootsklassen gestrichen.