Sportbund, Stiftung Leistungssport und Senat unterstützen Hamburgs Olympiakandidaten. Mit der Wirtschaft laufen derzeit Gespräche.

Hamburg. Die Bilder von Peking sind in bester Erinnerung. Fünf Hamburger Jungs halten ihre Goldmedaille in die Kameras. Moritz Fürste, Philip Witte, Sebastian Biederlack, Tobias Hauke und Carlos Nevado haben mit der Hockeynationalmannschaft im Finale Spanien 1:0 besiegt. Das war am 23. August 2008. Das Quintett gehörte zum Team Hamburg/Beijing - und durfte sich bei der Vorbereitung auf die Spiele über die finanzielle Unterstützung ihrer Heimatstadt freuen. "Die hat uns sehr geholfen, um den Kopf freier für unseren Sport zu haben", sagt Olympiasieger

Das Erfolgsmodell wird jetzt bis London 2012 fortgeschrieben. Das Nachfolgeteam ist benannt. Der Hamburger Sportbund (HSB), die Stiftung Leistungssport und die Stadt setzen die Förderung fort. Sie zahlen pro Jahr jeweils 50 000 Euro. Gelder aus der Wirtschaft sollen in den nächsten Monaten eingeworben werden. Die Handelskammer ist Partner des Projekts. Im vergangenen Olympiajahr unterstützten Hamburger Unternehmen die Stadtauswahl mit 130 000 Euro. Das Gesamtbudget belief sich damit auf rund 280 000 Euro. Ähnliche Summen sollen jährlich bis zu den Sommerspielen in London generiert werden. Ausrüster Globetrotter plant die Sportler wie im zurückliegenden Olympiazyklus einzukleiden.

46 Athleten gehören bisher zum neuen Team, davon 13 in der ersten Förderstufe. Sie erhalten rückwirkend vom 1. Januar an monatlich 400 Euro, die momentan 33 Mitglieder des Perspektivkaders derzeit 150. Auf der nächsten Vorstandssitzung des Teams sollen am 19. August weitere Sportler aufgenommen, andere hochgestuft werden - wie die Leichtathleten Helge Schwarzer (HSV) und Markus Münch (LG Wedel-Pinneberg). Die beiden deutschen Vizemeister starten bei der WM in Berlin (15.-23. August).

"Wir für euch in der Vorbereitung, ihr für uns bei den Spielen", lautet das Motto des Förderkonzepts. "Eine Stadt engagiert sich für ihre Sportler, und die zahlen diese Unterstützung mit ihren Erfolgen und ihrem Auftreten zurück", sagt Rolf Reincke (45). Der Vizepräsident Leistungssport des HSB ist Vorsitzender des Teams. Im Vorstand treffen neben Reincke, Reinhard Wolf (Handelskammer/HK), Olympiastützpunktleiterin Ingrid Unkelbach (OSP), Sportamtsdirektorin Michaela Petermann - und demnächst Ruderer Renko Schmidt - die Entscheidungen. Britta Herrschaft (OSP), Niclas Hildebrand (HSB), Dorit Deeken (HK) und Lena Först (Sportamt) setzen sie um.

Das Team Hamburg/London rundet das neue Leistungssportkonzept des HSB ab. In Schulen und Vereinen sichtet HSB-Trainer Joachim Witt in Kooperation mit der Universität Hamburg Talente und bietet bis zum Alter von zehn, elf Jahren sportartenübergreifendes Training an. Danach erfolgt mithilfe des OSP, der Fachverbände und der Klubs die Spezialisierung. Am Ende steht, wenn alles klappt, der Olympiasieg.