Schweinegrippe hat sie sich in Mexiko nicht geholt, dafür eine Goldmedaille. Die Hamburgerin Natalia Cukseeva gewann mit der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft die U-20-WM. Das ist ein ganz besonderer Erfolg.

Hamburg. Bislang hatte der Deutsche Volleyballverband mit seinen Nachwuchsteams nie eine Medaille bei Weltmeisterschaften geholt. "Entsprechend ausgelassen war die Stimmung", sagt die 19-Jährige. 3:0 wurde die Dominikanische Republik im Finale bezwungen, und Natalia Cukseeva durfte in den drei Sätzen wiederholt zum Aufschlag und zur Annahme des gegnerischen Service aufs Feld.

"Mit meinen Spielanteilen bin ich zufrieden, mit meiner Leistung nicht ganz. Sie war nicht konstant genug", sagt die Abiturientin, die vor dem Flug nach Mexiko das Abitur auf der Gesamtschule Alter Teichweg, Hamburgs einziger Eliteschule des Sports, bestanden hatte.

Talent und Ehrgeiz liegen bei Natalia Cukseeva in der Familie. Mutter Marina, gebürtige Kasachin, war eine Weltklassespielerin und von 1999 bis 2005 der Star des Bundesligateams des TV Fischbek. Das spielt jetzt unter dem Namen VT Aurubis. Weil Trainer Helmut von Soosten Natalia Cukseeva kaum Spielzeiten gewährte, "nicht einmal, wenn wir klar geführt haben", ist sie auf dem Sprung, wird den Verein verlassen. Mögliche Ziele sind die Ligakonkurrenten Stuttgart und Sonthofen. Eine Rückkehr nach Hamburg "ist nicht ausgeschlossen". Marina Cukseeva würde es freuen. Sie will die Spiele ihrer Tochter nicht immer nur im Internet verfolgen müssen. "Das hielte ich nervlich nicht aus. Die WM war zum Mitfiebern anstrengend genug."