Der HSV steht im Finale des T-Home-Cup und trifft dort auf den VfB Stuttgart. Der Sieg über den FC Bayern war verdient und hätte am Ende höher ausfallen können.

Gelsenkirchen. Die Fußball-Bundesligisten Hamburger SV und VfB Stuttgart bestreiten überraschend das Finale des Blitzturniers auf Schalke am Sonntag. Der HSV schlug am Samstag im Halbfinale den rundumerneuerten FC Bayern München durch das Tor von Nationalspieler Piotr Trochowski (40.) mit 1:0 (0:0). Für die Bayern war es unter dem neuen Trainer Louis van Gaal der erste ernstzunehmende Test in der Vorbereitung auf die neue Saison.

Van Gaal ließ gegen die vom neuen Coach Bruno Labbadia betreuten Hanseaten, die am Samstagvormittag noch eine etwa 100-minütige Trainingseinheit absolviert hatten, fünf Neue ran. Nationalstürmer Mario Gomez, Daniel Pranjic, Alexander Timoschtschuk, Edson Braafheid und Holger Badstuber spielten von Beginn an. In der ersten Hälfte wurde den Fans wenig geboten, lediglich Guy Demel mit einem Kopfball (10.) für Hamburg und Timoschtschuk mit einem Distanzschuss (21.) sorgten für Highlights. In beiden Fällen parierten die Torhüter Jörg Butt (München) und Wolfgang Hesl (Hamburg) sicher.

Etwas besser wurde es im zweiten Durchgang. Dort war Butt in einer Szene in der 35. Minute gleich dreimal gefordert: Zunächst wehrte er einen Freistoß von Trochowski per Fuß ab, dann lenkte er den Nachschuss von HSV-Neuzugang Ze Roberto an den Pfosten und rettete dann vor Paolo Guerrero. Wenig später griff Hesl rechtzeitig gegen Gomez zu. "Ich glaube, ich kann ganz zufrieden mit meinem Spiel sein", sagte der Rost-Ersatz. Hamburgs Stammkeeper war mit einer Blessur zu Hause geblieben.

Das Tor von Trochowski gegen seinen alten Klub fiel durch einen Flachschuss aus elf Metern. Kurz vor dem Ende hatte Zé Roberto die große Chance auf das 2:0, doch er wollte es gegen seinen Ex-Klub zu schön machen. "Wir werden jetzt keine Freudensprünge machen, aber das war schon sehr ordentlich", sagte Labbadia nach dem Spiel. Und auch sein Gegenüber Van Gaal hatte Lob übrig: " Der HSV war sehr gut organisiert." Ein in Hamburg wohl bekannter Zuschauer war sogar hellauf begeistert vom HSV-Auftritt - Neu-Bayer Ivica Olic, der aufgrund einer Sperre nicht mitmachen durfte. "Die waren bärenstark. Das Ziel für den HSV muss Champions-League heißen."

Nach der Partie war für die meisten noch ein Schwätzchen im Spielertunnel angesagt. Die HSV-Holländer unterhielten sich mit dem Bayern-Trainerstab, Zé Roberto plauschte mit seinen Ex-Kollegen. Nur Torschütze Trochowski entwickelte schon wieder Ehrgeiz: "Nun wollen wir auch das Finale gegen Stuttgart gewinnen, um endlich mal wieder auf einem Treppchen zu stehen."

Stuttgart bezwang im ersten Halbfinale Gastgeber Schalke 04 durch das Tor von Sebastian Rudy (34.) ebenfalls mit 1:0 (0:0) und verdarb dem neuen Trainer Felix Magath damit die Heimpremiere. Von den rund 30.000 Zuschauern in der WM-Arena gab es dafür reichlich Pfiffe. Das Endspiel steigt am Sonntag um 18.35 Uhr, zuvor bestreiten die Bayern und Schalke das Spiel um Platz drei (16.45 Uhr). Alle Spiele des Blitzturniers dauern 2x30 Minuten.

Aufstellungen

HSV: Hesl - Demel, Mathijsen, Boateng, Aogo - Jarolim, Zé Roberto - Trochowski (ab 49. Tesche), Eliá (ab 49. Pitiopa) - Petric, Guerrero (ab 49. Chuopo-Moting)

Bayern: Butt - Braafheid, Demichelis, Badstuber, Lahm - Van Bommel, Tymoschtschuk (ab 45. Altintop), Sosa - Pranjic - Gomez, Klose

Tor: Trochowski (40.)