Der HSV steht in der Bundesliga unter Druck - nach den Siegen der Konkurrenz um die Tabellenspitze muss gegen Hannover 96 ein Sieg her. Dabei gelten die Niedersachsen als Angstgegner der Rothosen - ein Blick auf die Statistik bestätigt das. Beide Teams haben unterdessen weiter mit Personalproblemen zu kämpfen.

Nach der Kür (Uefa-Pokal) folgt die Pflicht: Hannover 96 kommt am 28. Bundesliga-Spieltag in die HSH-Nordbank-Arena. Der Tabellen-Dreizehnte ist vom Papier her sicherlich Außenseiter, doch so manchen HSV-Fan beschleicht beim Nordrivalen ein ungutes Gefühl: Schließlich gewannen die Hamburger von den letzten 12 Punktspielen nur ein Einziges gegen die Niedersachsen. "Das ist mal wieder eine schöne Statistik, doch das interessiert uns nicht", erklärte Trainer Martin Jol. David Jarolim ist sich dem Angstgegner-Status allerdings bewusst. "Das wird ein schwieriges Match. Das haben wir im Hinspiel gesehen", warnte der Kapitän. Dort gingen die Hamburger mit 0:3 sang- und klanglos unter - obwohl die 96er mit erheblichen Personalproblemen in die Partie gingen.

Das wird am heutigen Sonntag (17 Uhr) nicht anders sein. Neben den Langzeitverletzten sind auch Altin Lala, Jacek Krzynowek, Leon Andreasen, Hanno Balitsch und Jan Rosenthal fraglich. Selbst wenn sie auflaufen können, werden sie nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte sein. Ausgleichende Gerechtigkeit? Schließlich tanzt der HSV seit Saisonbeginn auf drei Hochzeiten, der enorme Kräfteverschleiß war beim letzten Bundesliga-Auftritt in Stuttgart (0:1) deutlich zu spüren. "Wir müssen wieder kompakt stehen und jeder für den anderen laufen. Mit einer konzentrierten Leistung wollen wir unsere Heimbilanz weiter ausbauen", erläuterte Marcel Jansen sein Erfolgsrezept.

Alles andere als drei Punkte wären auch eine herbe Enttäuschung und ein kaum noch wieder gutzumachender Rückschlag im Meisterkampf. Sechs Punkte sind die Wolfsburger nach dem Sieg am Sonnabend gegen Leverkusen bereits enteilt, mit einem Dreier könnten sich die Rothosen zumindest wieder auf den dritten Platz vorkämpfen.

Dabei sind ein paar personelle Änderungen zu erwarten. Innenverteidiger Joris Mathijsen fehlt aufgrund einer Gelb-Sperre, für ihn wird der wiedergenesene Alex Silva ins Team rücken. Jansen wird vermutlich wieder hinten links agieren, da Dennis Aogo zuletzt noch mit einer Erkältung zu kämpfen hatte - sein Einsatz ist fraglich. Den defensiven Part im Mittelfeld neben Jarolim wird in diesem Fall Mickael Tavares einnehmen.

Zumindest im Kader werden außerdem Collin Benjamin und Guy Demel stehen, die ihre muskulären Probleme überwunden haben. In der Offensive steht Jol vor der Entscheidung zwischen Mladen Petric und Jonathan Pitroipa, der in den vergangenen Partien überzeugt hatte.

So könnten sie spielen:

HSV: Rost - Boateng, Gravgaard, Alex Silva, Jansen - Jarolim, Tavares - Trochowski, Pitroipa, Guerreo - Olic

Weiterhin dabei: Hesl, Benjamin, Ndjeng, Demel, Rincón, Petric, Streit, (Aogo)