Der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Michael Ballack, soll sich in den vergangenen Monaten gewandelt haben - im positiven Sinn. Von Seiten seiner Teamkollegen und von Bundestrainer Joachim Löw gab es Lob für den Chelsea-Spieler, der nun verstärkt auf seine Mitspieler eingeht.

Frankfurt am Main. Nach den Querelen um seinen Führungsstil bei der Fußball-Europameisterschaft und dem Streit mit Bundestrainer Joachim Löw hat Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack offenbar einen Kurswechsel vollzogen. Trotz der 0:1-Niederlage im Länderspiel gegen Norwegen im Februar soll Ballack nach Angaben führender Nationalspieler im persönlichen Umgang deutlich zugänglicher gewesen sein.

"Er geht mehr auf Spieler zu, das hat er vorher nicht so häufig gemacht, wie man das von einem Kapitän gewohnt ist", sagte Philipp Lahm von Rekordmeister Bayern München dem Magazin stern. Nach dem verlorenen EM-Finale gegen Spanien in Wien (0:1) hatten einige Nationalspieler Kritik am teilweise offenbar schroffen Umgangston von Ballack geübt.

Ballack rechtfertigte sein Auftreten bei der EM damit, dass der Ton im Fußball früher insgesamt rauer gewesen sei. "Das ist heute sicher anders. Ich muss mich als Kapitän der Nationalmannschaft dieser Herausforderung stellen und den richtigen Zugang zu den jungen Spielern finden", sagte Ballack, der nach der aufkommenden Kritik an seiner Person im Herbst des vergangenen Jahres fehlende Unterstützung seitens Löw bemängelt hatte.

Miroslav Klose unterstrich, dass sich der Mittelfeldspieler vom FC Chelsea aber nicht nur außerhalb des Platzes, sondern auch auf dem Spielfeld wieder mehr in den Dienst der Mannschaft stellen müsse: "Man hat gemerkt, dass Michael sich wieder mehr einzugliedern versucht. Aber das muss er auch auf dem Platz tun. Das wird nicht von heute auf morgen geschehen, aber das muss er lernen, und das schafft er auch."

Bundestrainer Löw bestätigte den Sinneswandel von Ballack: "Beim letzten Spiel hatte ich das Gefühl, dass Ballack mit den Spielern mehr kommuniziert. Das ist gut", sagte Löw.