1899 Hoffenheim ist von Bayer Leverkusen entzaubert worden und muss nach einem schwarzen “Freitag, den 13.“ um die Führung in der Bundesliga bangen.

Sinsheim. 1899 Hoffenheim ist von Bayer Leverkusen entzaubert worden und muss nach einem schwarzen "Freitag, den 13." um die Führung in der Bundesliga bangen. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick verlor das Spitzenspiel gegen Bayer mit 1:4 und kassierte damit zugleich die erste Heimniederlage der Saison.

Damit kann Hoffenheim durch Meister Bayern München oder Hertha BSC Berlin, die am heutigen Sonnabend im Verfolgerduell in der Hauptstadt aufeinander treffen, erstmals seit dem 14. Spieltag wieder von Platz eins verdrängt werden. Auch die Leverkusener meldeten sich durch den ersten Sieg in der Rückrunde in der Spitzengruppe zurück und dürfen nach der Gala-Vorstellung wieder selbst Ansprüche auf den Titel anmelden.

Die beiden deutschen Nationalspieler Patrick Helmes mit seinen Saisontoren Nummer 14 und 15 (3., 45.+1) und Simon Rolfes (12.) sowie Gonzalo Castro (48.) führten die Rheinländer zum verdienten Erfolg. Sejad Salihovic gelang per Foulelfmeter (31.) nur der Ehrentreffer, nachdem Demba Ba von Nationaltorhüter Rene Adler im Strafraum zu Fall gebracht worden war.

Leverkusen erwischte durch Helmes einen Traumstart. Der 24-Jährige traf nach guter Vorarbeit von Renato Augusto mit einem platzierten Schuss unter die Latte. Für Hoffenheim war es das erste Gegentor beim zweiten Spiel in der neuen Rhein-Neckar-Arena und für Ex-Nationalkeeper Timo Hildebrand der erste Gegentreffer nach seiner Rückkehr nach Deutschland.

Beim 2:0 durch Rolfes hätte Schiedsrichter Helmut Fleischer allerdings auch auf Stürmerfoul entscheiden können, da Hildebrand vor dem Schuss von Rolfes bereits die Hand auf dem Ball hatte. Nach den frühen Gegentreffern fand Hoffenheim vor 30 150 Zuschauern nur schwer in die Partie. 1899-Coach Ralf Rangnick musste kurzfristig auf Nationalverteidiger Marvin Compper verzichten, der sich beim Abschlusstraining einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen hatte und in der Abwehr schmerzlich vermisst wurde. Bei Bayer fehlte der Gelb-Rot-gesperrte Chilene Arturo Vidal.

Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler war bereits zur Pause schwer beeindruckt. So einen schnellen und sehenswerten Fußball habe er selten gesehen, sagte Völler zur Halbzeitpause, fand aber auch aufmunternde Worte für den Gegner: "Hoffenheim hat teilweise gezeigt, dass sie zurecht da oben stehen und uns in der ersten Halbzeit immer wieder zu Fehlern gezwungen."

Doch der Aufsteiger produzierte auch selbst Fehler. Nach dem Seitenwechsel wurde Hoffenheim erneut kalt erwischt. Gonzalo Castro sorgte nur drei Minuten nach dem Wiederanpfiff nach einer Ecke per Kopf für die Vorentscheidung. Im Anschluss hätte Hoffenheim noch durchaus höher verlieren können. "Heute haben wir tollen Fußball gezeigt", freute sich Bayers glücklicher Trainer Bruno Labbadia über den hochverdienten Sieg.