Am Abend wird die Bürgerschaft über ein Hilfspaket für den Zweitliga-Absteiger abstimmen. Zuvor wollen die Fans für ihren Verein demonstrieren.

Rostock. Selten standen die 53 Mitglieder der Rostocker Bürgerschaft mehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit als an diesem Mittwoch: Sie werden über das Hilfspaket abstimmen, ohne das der Sturz des Traditionsvereins und Zweitliga-Absteigers FC Hansa Rostock in die Bedeutungslosigkeit der Regional- oder gar Oberliga besiegelt scheint. Tausende Fans werden zu einer Solidaritätskundgebung auf dem Neuen Markt vor dem Rathaus erwartet.

Den Verein drücken Millionenschulden, ohne öffentliche Unterstützung droht die Insolvenz. Das Hilfspaket umfasst den Teilerlass der Steuerschulden in Höhe von 680 000 Euro, den Ankauf eines in Hansa-Besitz befindlichen Sportgeländes im Wert von 530 000 Euro und einen Zuschuss an den Verein in Höhe von 750 000 Euro.

+++ Zukunft am seidenen Faden: Hansa Rostock droht Insolvenz +++

In den Medien der Stadt wird seit Tagen an die Bürgerschaft appelliert, den Verein nicht hängen zu lassen. Am Dienstag setzte der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München der Hilfswelle die Krone auf. Beschließt die Bürgerschaft das Rettungspaket, wollen die Stars des Champions-League-Finalisten im kommenden Jahr zu einem Gastspiel in der DKB-Arena antreten. Ein Erlös von mehreren Hunderttausend Euro könnte möglich sein. „In diesen schweren Zeiten müssen alle, die sich Hansa verbunden fühlen, zum Verein halten“, sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

Bereits am Sonntag hatten rund 6000 Hansa-Fans mit einer Demonstration an die Bürgerschaft appelliert, der Hilfe zuzustimmen. Beobachter rechnen mit einem knappen Abstimmungsergebnis zugunsten von Hansa Rostock. (dpa/abendblatt.de)