Arjen Robben bleibt dem FC Bayern München nun doch erhalten. Der Niederländer verlängerte seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2015.

München. Die Diva bleibt: Bayern München hat alle Spekulationen um Arjen Robben mit einem Schlag beendet. Der deutsche Fußball-Rekordmeister verlängerte den Vertrag mit seinem niederländischen Superstar, der sich zuletzt geziert hatte, vorzeitig um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2015. Damit haben die Bayern die pikante Personalie rechtzeitig vor dem DFB-Pokal-Endspiel gegen Borussia Dortmund (12. Mai) und dem „Finale dahoam“ in der Champions League gegen den FC Chelsea (19. Mai) zu den Akten gelegt.

"Wir sind sehr glücklich“, sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, der Fußballer des Jahres 2010 sei „für den FC Bayern ein sehr wichtiger Spieler und auch Garant für eine weitere erfolgreiche Zukunft des Klubs.“ Robben war im Sommer 2009 von Real Madrid zum deutschen Fußball-Rekordmeister gewechselt.

Kabinen-Krach zwischen Arjen Robben und Franck Ribery

Noch am Mittag hatte Robben seine Zukunft wider besseres Wissen offen gelassen. Auf Nachfragen ging der 28-Jährige bei einem internationalen Medientag im Hinblick auf das Finale in der Königsklasse nicht ein. „Ich bin hier, um über das Finale zu sprechen, nicht über dieses Thema“, sagte Robben lapidar.

Erst am Montag hatte er erklärt, in letzter Zeit seien „sehr viele Dinge passiert“ - zum Beispiel hatte Franck Ribery ihm in der Kabine nach einem Streit um die Ausführung eines Freistoßes ein blaues Auge verpasst. Deshalb, sagte Robben, müsse man genau überlegen, bevor man eine Entscheidung treffe. Stunden später herrschte Klarheit, und die Presse-Erklärung las sich, als habe der Vize-Weltmeister niemals gezweifelt.

Er habe „immer betont“, dass er sich „in München und beim FC Bayern sehr, sehr wohl fühle“, sagte Robben. „Der FC Bayern ist für mich wie eine Familie, zwei meiner drei Kinder wurden in München geboren, meine Familie und ich fühlen uns hier zu Hause“, ergänzte er. Neben dem möglichen DFB-Pokalsieg und dem greifbar nah erscheinenden Champions-League-Triumph im eigenen Stadion will Robben in den kommenden Jahren noch viele Titel mit den Bayern sammeln. „Wir haben eine großartige Mannschaft und ich bin sicher, dass wir in den kommenden Jahren größtmöglichen sportlichen Erfolg haben werden“, sagte er. Deshalb sei diese Vertragsverlängerung „auch sportlich die richtige Entscheidung“. In 61 Bundesliga-Spielen hat Robben für die Münchner 39 Tore erzielt, hinzu kommen 14 Tore in 59 Champions-League-Einsätzen.

Trainer Jupp Heynckes hatte am Donnerstag bereits mehr als die Öffentlichkeit gewusst. Er gehe davon aus, „dass Arjen verlängert“, sagte er und fügte schmunzelnd hinzu: „Ich habe seinen Vertrag schon verlängert.“ Robben sei derzeit „richtig gut drauf und motiviert. Das zeigt mir, dass er zufrieden ist. Die Unterschrift wird später geleistet.“ Zuvor hatte bereits Rummenigge betont, dass kein Star den FC Bayern verlassen werde: „Arjen wird noch lange beim FC Bayern bleiben.“ Nach all diesen Beteuerungen wurden Fakten geschaffen.

Auch Kapitän Philipp Lahm war am Donnerstagmittag bereits erleichtert, ohne Details auszuplaudern. „Arjen weiß, was er am FC Bayern hat - und jeder von uns weiß, was wir an Arjen haben. Er ist ein Topspieler, wir wollen, dass er da bleibt“, sagte er in aller Deutlichkeit - und das, obwohl Robben sehr schnell beleidigt und zudem sehr verletzungsanfällig ist.

Laut Heynckes ist auch der Streit von Robben mit Franck Ribery beigelegt. „Franck hat sich entschuldigt“, sagte Heynckes, fügte aber kritisch in Richtung des Franzosen an: „Das darf nicht passieren. Man muss seine Emotionen im Zaum halten.“ Beide müssten sich nun „im Sinne der Mannschaft sehr professionell verhalten. Ich denke, dass sie dazu bereit sind. Wir haben noch hohe Ziele, die können wir nur mit beiden in Topform erreichen.“

Auch Robben, der 2010 mit den Bayern Meister, Pokalsieger und Champions-League-Finalist war, verdeutlichte, „dass es nicht um uns beide geht, sondern um die Mannschaft und um den FC Bayern, unseren Verein“. Es scheint, als habe die Diva gelernt. (abendblatt.de/sid)