Nach Tommy Haas ist auch Philipp Kohlschreiber ins Viertelfinale von München eingezogen. Er besiegte den Letten Ernests Gulbis 7:5, 6:3.

München. Philipp Kohlschreiber musste lange warten - dann aber verlor er wenig Zeit. Einen Tag nach Tommy Haas zog auch der Sieger von 2007 beim ATP-Turnier in München ins Viertelfinale ein. Kohlschreiber gewann gegen Ernests Gulbis aus Lettland mit 7:5, 6:3 und zeigte in dem gutklassigen Match eine ansprechende Leistung. Der an Nummer vier gesetzte Lokalmatador ist neben Haas als einziger von ursprünglich neun bei den BMW Open gestarteten deutschen Tennis-Profis noch im Turnier.

"Wenn man gewinnt, kann man nicht meckern. Ich bin sehr zufrieden“, sagte Kohlschreiber. Bis zum späten Donnerstagnachmittag hatte er warten müssen, ehe er endlich sein Auftaktmatch bestreiten konnte. „Ich hatte eigentlich geplant, am Dienstag einzusteigen“, sagte Kohlschreiber - nach zwei Absagen rutschte er allerdings in der Setzliste auf Position vier und erhielt deshalb ein Freilos für die erste Runde. Umso erleichterter war er über den gelungenen Auftakt. „Ich bin froh, dass ich ein gutes erstes Match gespielt habe.“

Tommy Haas will noch mal in Hamburg aufschlagen

In der Tat zeigte Kohlschreiber gegen Gulbis, als 84. der Weltrangliste immerhin 50 Plätze hinter seinem Gegner eingestuft, von Beginn an eine sehr konzentrierte Leistung, ließ sich auch von den starken Aufschlägen des Letten nicht aus dem Konzept bringen. Beim Satzball im ersten Durchgang half Gulbis unfreiwillig mit einem Doppelfehler, Kohschreiber nutzte dann nach dem Break im zweiten Satz zum 5:3 und einer Spielzeit von 1:37 Stunden den ersten Matchball mit einem Service Winner. „Ich habe keine Schwächen gezeigt, und ich war da, als er zwei kurze Schwächephasen hatte“, sagte er.

Kohlschreiber trifft am Freitag trifft im Viertelfinale am Freitag auf Marinko Matosevic, derzeit die Nummer 122 im ATP-Ranking. Der Australier setzte sich in einem Duell der Qualifikaten gegen Robert Farah aus Kolumbien mit 6:1, 6:7 (2:7), 6:2 durch. Zuvor hatte der in Stuttgart geborene Australier Bernard Tomic, in München die Nummer fünf der Setzliste, Potito Starace aus Italien mit 6:1, 6:7 (4:7), 6:3 besiegt. Sein Gegner ist nun der an Nummer zwei gesetzte Feliciano Lopez (Spanien), der Sergej Stachowski (Ukraine) 6:4, 7:6 (7:4) ausschaltete.

Tommy Haas durfte sich unterdessen einen freien Tag gönnen, lediglich am Mittag trainierte er eine Stunde auf der Anlage des MTTC Iphitos. Am Freitag spielt er gegen Marcos Baghdatis aus Zypern, der noch immer hauptsächlich als Finalist der Australian Open 2006 bekannt ist, um den Einzug ins Halbfinale - es wäre das erste Mal seit dem Turnier in Los Angeles im Juli 2009, dass Haas die Runde der letzten Vier erreicht. „Ich werde alles dafür geben, es wäre super, hier bei meinem Heimturnier das Finalwochenende zu erleben.“

Gegen Baghdatis hat Haas erst einmal gespielt, vor bald sieben Jahren in Basel - und verloren. Aber man kennt sich ja. „Er spielt sehr flach und hart“, berichtet Haas über den Zyprer, aber im Grunde genommen ist es ihm egal: „Das Wichtigste ist, dass ich mich auf mein Match konzentriere.“ Was Haas in diesem Fall alles erreichen kann, hat der Weltranglistenfünfte Jo-Wilfried Tsonga aus Frankreich am Mittwoch erfahren. Baghdatis war immerhin schon mal die Nummer acht der Welt, das aber ist sechs Jahre her, zurzeit belegt er Rang 39. (abendblatt.de/sid)