Hamburg hätte durchaus Chancen die Schwimm-WM auszutragen. Doch die schwierige Wirtschaftslage der Stadt könnte dies verhindern

Hamburg. Hamburg und Moskau sind für den Weltverband FINA die ersten Kandidaten bei der Neu-Vergabe der Schwimm-WM 2013. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Montag aus FINA-Kreisen. Nach dem Rückzug Dubais setzt der Verband damit auf die zwei bei der Wahl im Juli vergangenen Jahres unterlegenen Städte. Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) will sich nun zunächst mit Hamburg, dem Bundesinnenministerium und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) beraten. „Ich pflege da keine Alleingänge zu machen“, sagte DSV-Präsidentin Christa Thiel, für die Hamburg bei einer neuerlichen Bewerbung die einzige deutsche Option wäre.

Hamburgs Sportsenatorin Karin von Welck dämpfte jedoch die Erwartungen. „Ich bin skeptisch, dass die Stadt in der derzeitigen Wirtschaftslage dies finanziell stemmen kann“, sagte von Welck am Montagabend. Die Hansestadt hat ohnehin starke Konkurrenz aus Russland. Eine offizielle Stellungnahme steht zwar noch aus, allerdings hatte Vize-Bürgermeister Sergej Baidakow vor kurzem erklärt, Moskau wolle weiter eine Schwimm-WM ausrichten. Wenn nicht 2013, dann eben später.

Allerdings ist Moskau 2013 bereits Schauplatz der Leichtathletik-WM. Noch nie wurden Weltmeisterschaften der beiden bedeutendsten olympischen Sommersportarten in einem Jahr in die selbe Stadt vergeben. Russland richtete bislang noch keine Schwimm-WM aus, Deutschland war 1978 (Berlin) WM-Gastgeber.

SCHWIMM-WM DOCH IN HAMBURG?

Das Golf-Emirat Dubai hatte am Wochenende die Schwimm-WM 2013 an die FINA zurückgegeben. Hintergrund ist die Wirtschaftskrise, die den ehrgeizigen Neubauplänen von etwa 350 Millionen Euro ein Ende bereiteten. Auch der Kurzbahn-Weltcup im Herbst findet nicht statt. An der Kurzbahn-WM Mitte Dezember wollen die Vereinigten Arabischen Emirate aber bislang festhalten.