Hannover schießt den VfL durch ein 3:0 in Liga zwei, Nürnberg muss in die Relegation. Stuttgart erreicht die Europa League, Werder ist Dritter.

Hamburg. Bayern München hat die Meisterschale aus den Händen von Liga-Präsident Reinhard Rauball in Empfang genommen, der VfL Bochum ist der zweite Direktabsteiger nach Hertha BSC Berlin, Werder Bremen schaffte die Qualifikation für die Champions League, und der 1. FC Nürnberg muss die Relegationsspiele gegen den Dritten der 2. Liga bestreiten: Am 34. und letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga-Saison 2009/2010 sind die letzten Entscheidungen gefallen.

Die einstmals „Unabsteigbaren“ aus Bochum verloren das als Abstiegs-“Endspiel“ apostrophierte Duell gegen Hannover 96 glatt mit 0:3. Damit war der sechste Abstieg der Westfalen perfekt, die letztmals 2005 die Erstliga-Zugehörigkeit nicht halten konnten. Nürnberg gewann zu Hause gegen den 1. FC Köln 1:0, belegt aber damit nur den 16. Tabellenplatz.

In der vergangenen Saison waren die Franken in den Relegationsspielen gegen den damaligen Erstligisten Energie Cottbus aufgestiegen. Nürnberg hat am 13. Mai zunächst gegen den Dritten der 2. Bundesliga, den FC Augsburg, Heimrecht. Das Rückspiel findet am 16. Mai in Augsburg statt.

Der SV Werder belegte durch ein 1:1 gegen den Hamburger SV den dritten Tabellenplatz im Schlussklassement und schaffte damit den Sprung in die Champions-League-Qualifikation. Die Bundesliga in der Europa League vertreten in der kommenden Spielzeit Bayer Leverkusen (1:1 bei Borussia Mönchengladbach), Borussia Dortmund (1:3 beim SC Freiburg) und der VfB Stuttgart (1:1 bei 1899 Hoffenheim). Der HSV ist in der kommenden Saison international nicht vertreten.

Die Bayern gewannen auch das Duell in Berlin bei Hertha BSC eine Woche vor dem DFB-Pokalfinale an gleicher Stätte gegen Bremen mit 3:1. Ivica Olic (20.) und Arjen Robben (74./87.) stellten den Erfolg an der Spree sicher. Adrian Ramos (59.) sorgte für das zwischenzeitliche 1:1 für die Herthaner. Für die Münchner war es der 22. Meistertitel in der Vereinsgeschichte.

In Bochum sorgten Arnold Bruggink (9.), Mike Hanke (23.) und Sergio Pinto (45.) schon bis zur Halbzeit für klare Verhältnisse und sicherten den Hannoveranern den Klassenerhalt. In Nürnberg war Andreas Ottl (88.) Schütze des goldenes Tores gegen Köln, der Dreier reichte aber nicht zum direkten Klassenerhalt.

In Bremen traf Claudio Pizarro (58.) gegen den Nordrivalen aus Hamburg zum 1:0. Für den Peruaner war es sein 133. Bundesliga-Treffer, damit zog er in der ewigen Torjägerliste der treffsichersten Ausländer mit dem Brasilianer Giovane Elber gleich. Ruud van Nistelrooy (82.) erzielte den 1:1-Endstand. Vizemeister Schalke 04 kam beim FSV Mainz 05 über ein 0:0 nicht hinaus. Nationaltorwart Manuel Neuer parierte in der 74. Minute einen Foulelfmeter von Miroslav Karhan; den Strafstoß hatte Neuer selbst verursacht.

Nationalstürmer Cacau (19.) brachte den VfB in Hoffenheim in Führung. In der 44. Minute gelang Boris Vukcevic das 1:1 für die Gastgeber. Patrick Helmes schoss Bayer 04 im Derby in Mönchengladbach (34.) in Führung, doch Roel Brouwers (55.) traf mit seinem achten Saisontreffer zum 1:1-Ausgleich für die Borussia.

Der VfL Wolfsburg, der Meister von 2009, gewann das letzte Saisonheimspiel gegen Eintracht Frankfurt 3:1. Zvjezdan Misimovic (21.), Sascha Riether (30.) und Edin Dzeko (34.) trafen vor der Halbzeit. Für Dzeko war es Saisontor Nummer 22, der Bosnier sicherte sich damit die Torschützenkrone. Martin Fenin (86.) erzielte das Frankfurter Tor.

Beim SC Freiburg traf Lucas Barrios mit seinem 19. Saisontreffer zum 1:0 für Borussia Dortmund. Die Breisgauer egalisierten durch Mohamdou Idrissou (60.) und sorgten durch zwei Tore von Papiss Cisse (70./90+3) für die Entscheidung.

In der Torschützenliste verwies Dzeko (22 Treffer) den Leverkusener Stefan Kießling (21) und Barrios (19) auf die weiteren Plätze. Den letzten Spieltag erlebten 354.373 Zuschauer (Schnitt 39. 375) in den Stadien. Sie sahen 22 Tore.

Die Ergebnisse des 34. Spieltags im Überblick

VfL Bochum - Hannover 96 0:3 (0:3)

1. FC Nürnberg - 1. FC Köln 1:0 (0:0)

Werder Bremen - Hamburger SV 1:1 (0:0)

1899 Hoffenheim - VfB Stuttgart 1:1 (1:1)

Hertha BSC Berlin - Bayern München 1:3 (0:1)

FSV Mainz 05 - Schalke 04 0:0

Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen 1:1 (0:1)

SC Freiburg - Borussia Dortmund 3:1 (0:0)

VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt 3:1 (3:0)


Die Abschlusstabelle

1. Bayern München, +41 Tore, 70 Punkte

2. FC Schalke 04, +22 Tore, 65 Punkte

3. Werder Bremen, +31 Tore, 61 Punkte

4. Bayer Leverkusen, +28 Tore, 61 Punkte

5. Borussia Dortmund, +14 Tore, 57 Punkte

6. VfB Stuttgart, +10 Tore, 55 Punkte

7. Hamburger SV, +15 Tore, 52 Punkte

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14. SC Freiburg, -23 Tore, 35 Punkte

15. Hannover 96, -24 Tore, 33 Punkte

16. 1. FC Nürnberg, -26 Tore, 31 Punkte

17. VfL Bochum, -29 Tore, 28 Punkte

18. Hertha BSC, -21 Tore, 24 Punkte



VfL Bochum - Hannover 96 0:3 (0:3)

Der VfL Bochum ist nach einer blamablen Vorstellung zum sechsten Mal aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen. Die Westfalen verloren das „Endspiel“ gegen Hannover 96 ohne große Gegenwehr 0:3 (0:3) und verfehlten durch die zwölfte Begegnung in Folge ohne Sieg auch den Relegationsplatz. Die 96er feierten dagegen nach einer Horror-Saison mit dem Selbstmord von Nationaltorwart Robert Enke gemeinsam mit 10.000 Fans in Bochum den Klassenerhalt.

Die topmotivierten Niedersachsen machten gegen biedere Bochumer schon vor der Pause alles klar. Der überragende Kapitän Arnold Bruggink (9.), Mike Hanke (23.) und Sergio Pinto (45.) erzielten die Treffer für 96, das die Elf des hilflosen Interimstrainers Dariusz Wosz im eigenen Stadion auskonterte. Für Wosz, Nachfolger des in der Vorwoche entlassenen Heiko Herrlich, war es das zweite und letzte Spiel als verantwortlicher VfL-Trainer. Den Neuaufbau in der 2. Liga, aus der Bochum zuletzt 2005 aufgestiegen war, wird definitiv ein neuer Trainer einleiten.

Bochum: Philipp Heerwagen - Marcel Maltritz, Anthar Yahia, Mergim Mavraj, Philipp Bönig - Paul Freier, Mimoun Azaouagh, Milos Maric, Christian Fuchs - Stanislav Sestak, Vahid Hashemian

Hannover: Florian Fromlowitz - Steven Cherundolo, Mario Eggimann, Karim Haggui, Christian Schulz - Sergio Pinto, Manuel Schmiedebach, Hanno Balitsch, Arnold Bruggink - Didier Ya Konan, Mike Hanke

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Tore: 0:1 Bruggink (9.), 0:2 Hanke (23.), 0:3 Pinto (45.)


1. FC Nürnberg - 1. FC Köln 1:0 (0:0)

Der 1. FC Nürnberg hat den achten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga erst einmal abwenden können, muss aber weiter gehörig zittern. Ein 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Köln reichte dem Club am letzten Spieltag nicht, um wie erhofft direkt die Klasse zu halten. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking muss als Tabellen-16. nun am 13. und 16. Mai gegen den Zweitligadritten FC Augsburg nachsitzen. Den Siegtreffer für die Gastgeber erzielte Andreas Ottl in der 88. Minute mit einem sehenswerten Freistoß.

In der vergangenen Saison hatte der 1. FCN über den Umweg Relegation den Aufstieg ins Oberhaus geschafft. Allerdings muss sich der Club, der aus den letzten sieben Bundesligaspielen nur magere sechs Pünktchen holte, im bayerischen Derby gegen Augsburg gehörig steigern, um nicht doch wieder als Rekordabsteiger in den Fußball-Annalen geführt zu werden.

Nürnberg: Raphael Schäfer - Andreas Wolf, Dominic Maroh, Javier Pinola - Juri Judt, Mike Frantz, Andreas Ottl, Ilkay Gündogan, Marek Mintál - Albert Bunjaku, Christian Eigler

Köln: Faryd Mondragon - Pedro Geromel, Miso Brecko, Carsten Cullmann, Fabrice Ehret - Adam Matuschyk, Petit, Taner Yalcin, Maniche - Sebastian Freis, Zoran Tosic

Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)

Tore: 1:0 Ottl (88.)


Werder Bremen - Hamburger SV 1:1 (0:0)

Jubel bei Werder Bremen, Enttäuschung beim Hamburger SV: Nach einem 1:1 (0:0) im 92. Bundesliga-Nordderby hat nur der deutsche Pokalsieger sein Saisonziel erreicht. Mit diesem Punktgewinn sicherten sich die Platzherren Rang drei und damit die Chance zur Qualifikation für die Champions League. Der HSV hingegen verpasste den sechsten Tabellenplatz und damit einen Platz in der Europa League.

Bremer Torschütze war wieder einmal Claudio Pizarro. Der Peruaner erzielte in der 58. Minute auf Vorarbeit von Clemens Fritz aus kurzer Distanz nicht nur seinen 16. Saisontreffer, sondern auch das 133. Bundesligator seiner Karriere. Damit egalisierte der Südamerikaner die Bestmarke des Brasilianers Giovane Elber als bislang alleiniger bester ausländischer Torjäger der Liga. Für den Ausgleich sorgte Ruud van Nistelrooy (82.).

Bremen: Tim Wiese - Clemens Fritz, Per Mertesacker, Naldo, Petri Pasanen - Philipp Bargfrede, Mesut Özil, Tim Borowski, Torsten Frings - Claudio Pizarro, Hugo Almeida

HSV: Frank Rost - Guy Demel, Joris Mathijsen, Jerome Boateng, Dennis Aogo - Piotr Trochowski, David Jarolim, Zé Roberto, Jonathan Pitroipa - Ruud van Nistelrooy, Mladen Petric

Schiedsrichter: Michael Weiner (Giesen)

Tore: 1:0 Pizarro (58.), 1:1 van Nistelrooy (82.)


1899 Hoffenheim - VfB Stuttgart 1:1 (1:1)

Der VfB Stuttgart hat im letzten Spiel von Torwart Jens Lehmann die Teilnahme an der Europa League perfekt gemacht. Den Schwaben reichte zum Saisonfinale ein 1:1 (1:1) im Derby bei 1899 Hoffenheim, um im Fernduell mit dem Hamburger SV den sechsten Tabellenplatz zu sichern. Vor 30 150 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena musste Ex-Nationalkeeper Lehmann nur bei einem Kopfball des früheren VfB-Jugendspielers Boris Vukcevic (44. Minute) hinter sich greifen. Cacau hatte zwei Tage nach seiner Nominierung für den vorläufigen deutschen WM-Kader den VfB mit seinem 13. Saisontor in Führung gebracht (19.).

Die Hoffenheimer beendeten ihr zweites Jahr im Fußball-Oberhaus als Tabellenelfter, warten aber weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg gegen den Landesrivalen. Stuttgart krönte mit dem Einzug ins internationale Geschäft eine sagenhafte Rückrunde mit 39 Punkten unter Trainer Christian Cross und blieb im achten Spiel hintereinander unbesiegt.

Hoffenheim: Daniel Haas - Andreas Beck, Marvin Compper,Christian Eichner, Josip Simunic - Boris Vukcevic, Carlos Eduardo, Luiz Gustavo, Sejad Salihovic - Chinedu Obasi, Vedad Ibisevic

Stuttgart: Jens Lehmann - Christian Träsch, Ricardo Osorio, Serdar Tasci, Cristian Molinaro, Matthieu Delpierre - Roberto Hilbert, Zdravko Kuzmanovic, Sami Khedira - Ciprian Marica, Cacau

Schiedsrichter: Jochen Drees (Münster-Sarmsheim)

Tore: 0:1 Cacau (19.), 1:1 Vukcevic (45.)


Hertha BSC - Bayern München 1:3 (0:1)

Bayern München hat am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga den Gewinn der 22. deutschen Meisterschaft perfekt gemacht und weiter das Titel-Triple im Visier. Die Münchner setzten sich bei Absteiger Hertha BSC Berlin nach einer nur phasenweise überzeugenden Vorstellung mit 3:1 (1:0) durch. Auf der Tribüne verfolgte Jose Mourinho, Trainer von Bayern-Gegner Inter Mailand im Champions-League-Finale am 22. Mai, die Begegnung.

Vor 75.420 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion erzielten Ivica Olic (29.) und Arjen Robben (74./87.) mit den Saisontreffern Nummer 15 und 16 die Tore für die Bayern. Für Hertha traf Adrian Ramos (59.) mit seinem zehnten Saisontor.

Hertha: Jaroslav Drobny - Lukasz Piszczek, Arne Friedrich, Marc Stein, Christoph Janker - Levan Kobiashvili, Fabian Lustenberger, Cícero, Gojko Kacar - Adrián Ramos, Raffael

Bayern: Jörg Butt - Philipp Lahm, Holger Badstuber, Daniel van Buyten, Diego Contento - Arjen Robben, Bastian Schweinsteiger, Mark van Bommel, Franck Ribéry - Thomas Müller, Ivica Olic

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Tore: 0:1 Olic (20.), 1:1 Ramos (62.), 1:2 Robben (74.), 1:3 Robben (89.)


1. FSV Mainz 05 - FC Schalke 04 0:0

Dank eines überragenden Manuel Neuer ist Vizemeister Schalke 04 zum Saisonausklang der Fußball-Bundesliga mit einem blauen Auge davongekommen. Der Torhüter rettete den Gästen am Samstag mit einer Weltklasseleistung ein torloses Remis beim Aufsteiger FSV Mainz 05 und empfahl sich damit nachdrücklich im Kampf um die deutsche Nummer 1 bei der Weltmeisterschaft.

Vor 20 300 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion parierte Neuer in der 74. Minute sogar einen Foulelfmeter von Miroslav Karhan. Die Mainzer überflügelten mit 47 Punkten dennoch den Rivalen Eintracht Frankfurt (46) und schlossen die Rekordsaison auf Platz neun ab.

Mainz: Pierre Kleinheider - Radoslav Zabavník, Nikolce Noveski, Niko Bungert, Malik Fathi - Elkin Soto, Miroslav Karhan, Eugen Polanski - Andre Schürrle, Aristide Bancé, Chadli Amri

Schalke: Manuel Neuer - Heiko Westermann, Rafinha, Benedikt Höwedes - Christoph Moritz, Peer Kluge, Ivan Rakitic, Lukas Schmitz - Edu, Jefferson Farfán, Kevin Kuranyi

Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover)

Tore: keine


Borussia M'Gladbach - Bayer Leverkusen 1:1 (0:1)

Bayer Leverkusen hat den Sprung in die Champions League zwar verpasst, die Werkself meldet sich aber dennoch in der kommenden Saison in der Europa League auf der internationalen Bühne zurück. Das 1:1 (1:0) bei Lieblingsgegner Borussia Mönchengladbach am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga war nicht genug, um Werder Bremen noch vom dritten Platz der Tabelle zu verdrängen.

Patrick Helmes hatte Leverkusen zwar mit seinem zweiten Saisontreffer in Führung gebracht (34.). Weil Bayer aber weitere gute Chancen ausließ, kamen die Gladbacher durch Roel Brouwers (55. ) zum etwas glücklichen Ausgleich. Mit seinem achten Saisontor schloss der Niederländer in der internen Torjägerliste zum künftigen Nationalspieler Marco Reus auf - und das als Abwehrspieler.

Zum ersten Heimsieg gegen Leverkusen seit mehr als 21 Jahren - seit dem 2:0 am 25. Februar 1989 - reichte es für die Borussia, bei der der 37 Jahre alte Routinier Oliver Neuville unter großem Applaus ab der 57. Minute zu seinem 334. und letzten Bundesligaspiel kam und sich wie Schiedsrichter Lutz Wagner aus der Liga verabschiedete, aber nicht mehr.

Gladbach: Logan Bailly - Tobias Levels, Dante, Roel Brouwers, Filip Daems - Michael Bradley, Thorben Marx, Patrick Herrmann, Juan Arango, Marco Reus - Raul Bobadilla

Leverkusen: Fabian Giefer - Stefan Reinartz, Daniel Schwaab, Gonzalo Castro, Sami Hyypiä - Arturo Vidal, Toni Kroos, Lars Bender, Burak Kaplan - Stefan Kießling, Patrick Helmes

Schiedsrichter: Lutz Wagner (Kriftel)

Tore: 0:1 Helmes (33.), 1:1 Brouwers (55.)


SC Freiburg - Borussia Dortmund 3:1 (0:0)

Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat den perfekten Abschluss einer starken Saison und die beste Punkteausbeute seit der Meistersaison 2001/2002 verpasst. Das bereits für die Europa League qualifizierte Team von Trainer Jürgen Klopp verlor mit 1:3 (0:0) beim SC Freiburg. Damit beendete der BVB die Spielzeit mit zwei Zählern weniger als in der vergangenen Runde (57). Vor acht Jahren hatte die Borussia, die in der kommenden Saison erstmals seit 2003 wieder auf der großen europäischen Bühne präsent sein wird, als deutscher Meister 70 Punkte geholt.

Mohamadou Idrissou (60.), Papiss Cisse (70. und 90.+3) besiegelten bei einem Gegentreffer von Lucas Barrios (47.) den neunten Saisonerfolg der Freiburger, die sich bereits am vergangenen Wochenende den Klassenerhalt gesichert hatten. Es war der erste Heimsieg der Breisgauer gegen Dortmund seit Dezember 1993 (4:1).

Freiburg: Oliver Baumann - Pavel Krmas, Ömer Toprak, Mensur Mujdza, Felix Bastians - Yacine Abdessadki, Ivica Banovic - Jonathan Jäger, Cedric Makiadi, Stefan Reisinger, Mohamadou Idrissou

Dortmund: Roman Weidenfeller - Mats Hummels, Marcel Schmelzer, Dede, Neven Subotic - Jakub Blaszczykowski, Tamas Hajnal, Nuri Sahin - Lucas Barrios, Kevin Großkreutz, Nelson Valdez

Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)

Tore: 0:1 Barrios (47.), 1:1 Idrissou (60.), 2:1 Cisse (70.), 3:1 Cisse (90.)


VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt 3:1 (3:0)

Stürmerstar Edin Dzeko hat die Galavorstellung des entthronten deutschen Meisters VfL Wolfsburg am letzten Bundesligaspieltag mit dem Gewinn der Torjäger-Kanone gekrönt. Der Bosnier erzielte beim 3:1 (3:0)-Sieg der Niedersachsen gegen Eintracht Frankfurt seinen 22. Saiosontreffer und hatte dadurch im Fernduell mit Bayer Leverkusens Stefan Kießling (21) knapp die Nase vorn. Ein Jahr nach dem Brasilianer Grafite wurde somit zum zweiten Mal in Folge ein Wolfsburger Torschützenkönig.

Allerdings konnte auch Dzeko nicht verhindern, dass die „Wölfe“ die Saison als schlechtester Vorjahresmeister seit 16 Jahren beendeten. Als Tabellenachter erreichte der VfL den gleichen Platz wie 1994 Werder Bremen im Jahr nach dem Titelgewinn. Insgesamt waren in 47 Jahren Bundesliga nur vier Meister in der Folgesaison schlechter platziert.

Ein Jahr nach dem größten Triumph der Vereinsgeschichte verabschiedeten sich die Platzherren noch einmal mit einer starken Leistung in die Sommerpause. Spielmacher Zvjezdan Misimovic eröffnete die Torejagd mit dem Wolfsburger Führungstreffer in der 21. Minute. Nach einer halben Stunde erhöhte Sascha Riether auf 2:0 (30.), ehe kurz darauf auch Dzeko traf (34.). Für den 24-Jährigen könnte es jedoch das letzte Tor im VfL-Trikot gewesen sein, da er zur kommenden Saison voraussichtlich zu einem europäischen Topklub wechselt. Martin Fenin gelang der Frankfurter Ehrentreffer (86.).

Wolfsburg: Diego Benaglio - Marcel Schäfer, Alexander Madlung, Andrea Barzagli, Sascha Riether - Makoto Hasebe, Zvjezdan Misimovic, Christian Gentner, Josué - Obafemi Martins, Edin Dzeko

Frankfurt: Ralf Fährmann - Maik Franz, Patrick Ochs, Sebastian Jung - Ricardo Clark, Alexander Meier, Benjamin Köhler, Selim Teber - Halil Altintop, Marcel Heller, Martin Fenin

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)

Tore: 1:0 Misimovic (22.), 2:0 Riether (30.), 3:0 Dzeko (34.), 3:1 Fenin (87.)