3:1 im Spitzenspiel gegen Meister Dassendorf, Kauth würdigt Pietruschka, HSV-III-Spiel vor Abbruch.

Abhängiger Abo-Meister. Dassendorf kann doch noch verlieren! Nach dem Trainerwechsel zu Jean-Pierre Richter hatte der amtierende Oberligameister nach einem 0:1 zum Auftakt gegen den FC Süderelbe eine Erfolgsserie hingelegt, die nun im Spitzenspiel bei Teutonia 05 ihr Ende fand. In der ersten Halbzeit dominierten die Dassendorfer das Spiel, führten 1:0, mussten zum Schluss aber mit einen 1:3 die Rückreise antreten.

Doppelter Torschütze für Teutonia: Aytac Erman. „Wir spielen jetzt noch eine Rolle um den Aufstieg, das war heute sehr wichtig“, jubelte Erman. Richter musste die Titelfrage vorsichtiger beantworten: „Wir konnten es vor dem Spieltag schon nicht mehr selbst beeinflussen, und ich glaube, dass die Abhängigkeit jetzt noch größer geworden ist.“

Große Geste für Pietruschka. Der leidgeprüfteste Spieler bei Hansa-Landesligist Hamm United ist Robert Pietruschka. Gerade erst genesen von seinem dritten Kreuzbandriss im August 2018 zog sich der 30 Jahre alte Innenverteidiger in der Trainingswoche vor dem 4:0 gegen Derismspor Meniskuseinrisse im linken Knie zu.

Das ließ seinen Mitspieler Lucas Kauth nicht kalt. Nach seiner Vorlage zum 2:0 zauberte Kauth unter seinem Trikot das von Pietruschka mit der Nummer 5 hervor, hielt es hoch in die Luft und trug es zur Trainerbank. „Ich habe erst später gehört, dass das mein Trikot war. Von meinem Platz auf der Tribüne konnte ich das nicht sehen. Eine coole Geste von Lucas“, freute sich Pietruschka. Ob er die grünen Hammer Farben selbst auf dem Rasen noch einmal tragen wird? „Das weiß ich nicht. Mein Arzt und ich hinterfragen jetzt, ob es noch Sinn ergibt, Fußball zu spielen.“

Schlägerei beim HSV III. Kurz vor dem Abbruch stand die Landesligapartie zwischen dem HSV III und Eintracht Lokstedt (3:1). Die nach einer Roten Karte für Ersin Cavus (69., Foulspiele) bereits in Unterzahl agierenden Gäste sahen in der Schlussminute dreimal Rot. Lokstedts Mohamed Ali hatte einen Ball auf einen HSV-Zuschauer geworfen, nachdem dieser ihn zuvor provoziert haben soll. Es kam zur Rudelbildung und körperlichen Auseinandersetzungen zwischen HSV-Fans und Lokstedter Spielern. Von denen sahen schließlich Ali, Ersatzspieler Ferhan Aksoy (jeweils grobe Unsportlichkeit) und Ante Besic (Schiedsrichter-Beleidigung) Rot. Nach fünfminütiger Pause ließ Schiedsrichter Lasse Holst zu Ende spielen.

„Es haben Leute auf unsere Spieler eingeprügelt, und es war kein einziger Ordner da“, kritisierte Lokstedts Trainer Anto Josipovic auf fussifreunde.de. HSV-III-Coach Marcus Rabenhorst wollte die Schlussszenerie auf Abendblatt-Nachfrage nicht abschließend bewerten: „Der Schiedsrichter hat gut und konsequent gehandelt. Bei uns wird es eine interne Aufarbeitung geben. Wir müssen da erst mit unseren Fans sprechen, wollen niemanden vorverurteilen. Unabhängig davon gehören solche Szenen natürlich nicht auf den Fußballplatz.“

Starke Aura, gute Sprüche. Mit einem 2:0 gegen den HEBC startete Rugenbergens neuer alter Trainer Ralf Palapies seine Rettungsmission für den abstiegsbedrohten Oberligisten im ersten Spiel nach der Entlassung von Trainer Thomas Bohlen. Palapies hatte im Sommer nach knapp zehn sehr erfolgreichen Jahren auf eigenen Wunsch bei Rugenbergen aufgehört. Mit ihm kam nicht nur der Erfolg, sondern auch die gute Laune zurück. „Der Sieg liegt natürlich an meiner Aura und dumme Sprüche machen kann ich immer noch“, scherzte Pala nach dem Abpfiff. Spieler des Spiels war Stürmer Pascal Haase (25). Erst verschoss er einen Elfmeter, dann traf er doppelt. „Pascal ist mein Spieler. Ich habe ihn mitentwickelt. Er weiß halt, dass er nach einem verschossenen Strafstoß bei mir besonders in der Pflicht steht“, so Palapies launig.

Norderstedt taumelt. „Wenn wir noch sechsmal so spielen, steigen wir ab“, sagte Eintracht Norderstedts Stürmer Sinisa Veselinovic nach dem 0:4 in der Regionalliga Nord gegen den VfB Oldenburg. Deutliche Worte, denen sein Trainer Dirk Heyne in nichts nachstand: „Wir hatten in 90 Minuten nur eine Torchance. Das zeigt, wo unsere Probleme liegen.“ Mit Spannung wird nun erwartet, wie Vereinsboss Reenald Koch reagiert. Bislang hatte er seinem Trainer stets das Vertrauen ausgesprochen. Einen wichtigen Schritt zur Rettung schaffte hingegen der FC St. Pauli II mit einem 4:1 beim VfL Oldenburg. So gut wie durch ist der HSV II nach dem 4:3 gegen Weiche Flensburg, bei dem die mit einem Profivertrag ausgestatteten Patric Pfeiffer, Jonas Behounek, Manuel Wintzheimer und Aaron Opoku die Treffer für die Hamburger erzielten.

HSV-Frauen Meister. Die HSV-Frauen sind durch ein 6:0 gegen GW Eimsbüttel Meister der Oberliga Hamburg. Die Aufstiegsspiele zur Regionalliga Nord gegen die Bremerinnen vom ATS Buntentor finden am 2. und 9. Juni statt.