Fitter Stürmer trifft bei 5:0 gegen Türkiye doppelt, Abbruch in Osdorf, Algan schaut ins Glas, Cetinkaya lernt von Ebbers.

Beweglich und torgefährlich. Er hatte eine gute Vorahnung: „Oft gewinnt man ja solche Spiele!“ Barmbek-Uhlenhorsts Trainer Frank Pieper hatte vor dem Oberligaspiel gegen Türkiye noch über die vielen Ausfälle geklagt, aber auch Hoffnung geäußert. Er hatte sogar Hilfe aus der Zweiten und aus den Alten Herren rekrutieren müssen und das Hinspiel hatte zudem schlecht geendet: Bei Türkiye setzte es im Sommer zum Oberligaauftakt eine herbe 0:4-Packung. Die Revanche glückte nun vollends.

Das lag auch an Ivan Sa Borges Dju, der die Tore eins und zwei erzielte. Einige BU-Fans munkelten, dass der Stürmer Gewicht verloren habe und wieder fitter wirke. „Davon weiß ich nichts“ sagte Sa Borges überrascht, gab aber zu, sich nach Knieproblemen und der Fehldiagnose Knorpelschaden jetzt wieder beweglicher zu fühlen. Am Ende schickten die Barmbeker die Gäste mit 5:0 nach Hause und es hätte noch höher ausgehen können. „Vielleicht liegt es daran, dass sich jeder noch mehr an die Vorgaben hält als sonst, wenn man als Mannschaft in so einer Situation steckt“, vermutete Pieper. Was er auch nicht aufklären konnte, war die Frage nach Sa Borges Dju Gewichtsverlust: „Keine Ahnung. Ich wiege ihn ja nicht!“

Hat nie stattgefunden. Offiziell nicht ausgetragen wurde die Oberligapartie zwischen TuS Osdorf und dem VfL Pinneberg. Für eine Begegnung, die ohne Wertung bleibt, war allerdings einiges los am Blomkamp. Zunächst fiel das Flutlicht aus und sorgte für eine 42-minütige Verzögerung beim Anpfiff. Die gut gelaunten Zuschauer quittierten dies mit einer Menge Witzen darüber, nun habe auch Osdorf seinen „Black Friday“ (in den Vereinigten Staaten der so benannte vierte Freitag im Monat einen Tag nach Thanksgiving). Als es los ging, „schaffte“ Osdorfs Bennet Krause eine rekordverdächtige Rote Karte in der 1. Minute wegen einer Notbremse. Torben Krause glich das Missgeschick seines Cousins mit einem Freistoß in den Winkel aus (26.), doch beim Stand von 1:0 für die Gastgeber ging in der Pause nichts mehr. Aufgrund der Nebelschwaden brach Schiedsrichter Thore Holst (Altenwerder) die Partie ab. Osdorfs Manager Cemil Yavas: „Die Sicht war zu schlecht. Die Entscheidung war richtig.“ Das Spiel wird wiederholt. Auswärtssieg belebt Weihnachtsfeier. Die Anstoßvariante funktionierte nicht. Im Oberliga-Spitzenspiel TuS Dassendorf gegen Altona 93 knallte Altonas Nick Brisevac den Ball vom Mittelkreis direkt zwischen die Trainerbänke ins Aus. Er hatte an der Seitenlinie vergeblich einen Mitspieler vermutet.

Sonst ging jedoch wenig schief für den AFC. Mit einer engagierten Leistung brachten die Gäste der besten Heimmannschaft der Oberliga die erste Heimniederlage bei. Brisevac, mittlerweile besser orientiert, flankte einen Freistoß auf den Kopf von Jan Novotny und der überlupfte Frederic Böse zum 1:0-Siegtreffer (39.). „Wir müssen uns bei Dassendorf bedanken. Dieser Sieg sorgt heute Abend für eine noch schönere Weihnachtsfeier“, so Trainer Berkan Algan. „Haben wir nicht absichtlich gemacht. Wir hätten euch gerne die Feier ein wenig versaut“, konterte Dassendorfs Trainer Thomas Hoffmann. Die Frage, ob Regionalliga-Anwärter Altona nun als Tabellenzweiter verstärkt auf den Oberliga-Titel schaue, beantwortete Algan schlagfertig. „Heute Abend schaue ich erst einmal ins Glas. Es geht weiter, wenn alle wieder wach sind.“
Keine Nummer eins. An der Spitze der Oberliga Hamburg thront weiterhin Concordia. Das Duell beim SC Victoria entschied die Mannschaft mit 2:1 für sich. Im Tor der Concorden kam dabei der Ex-Meiendorfer Tobias Sävke zu seinem ersten Saisoneinsatz. Briant Alberti musste auf die Bank. „Letzte Woche sind wir nach Briants Fehler bei Kosova bestraft worden“, begründete Cholevas. Alberti hatte an der Dratelnstraße das 1:2 verschuldet.

Sävke wurde von Cholevas für seine Leistung gelobt, aber das ungewöhnliche Wechselspiel im Gehäuse – in das mit Kanan Safarov sogar ein dritter Torwart eingebunden ist – ist nicht aufgehoben: „Tobias hat gut gehalten. Aber wir haben weiter keine Nummer eins. Ich schaue mir immer die Leistungen in den Einheiten der Trainingswoche an – und entscheide dann, wer spielt.“

Tipps vom Topstürmer. Seine ganz spezielle Traumabewältigung betrieb Curslacks Cem Cetinkaya im Oberligaauswärtsspiel beim Klub Kosova. In nur 25 Minuten bereitete er nach seiner Einwechslung das 1:1 durch Christoph Hammel (76.) vor und erzielte (89., 90.+3) zwei Treffer zum 3:2-Sieg. Es war Cetinkayas erster Einsatz seit seinem Unfall vor vier Wochen. Der 28-Jährige Türke überschlug sich mit dem Auto auf dem Heimweg von der Arbeit, blieb aber unverletzt. Sein Comeback als Matchwinner, so Cetinkaya nach dem Spiel, verdanke er Ex-St.-Pauli-Profi Marius Ebbers, mit er beim SC Victoria zusammenspielte: „Ich wusste, wo ich stehen muss. Das habe ich von Ebbe gelernt.“

Panthers raus. Die Hamburg Panthers sind in der Eliterunde des UEFA-Futsal-Pokals im kroatischen Zagreb ohne Punkt ausgeschieden. Ihr drittes und letztes Gruppenspiel verloren sie 1:5 gegen den Club Araz aus Aserbaidschan.