Niendorfs Trainer Hüllmann lobt Reinhardt, Patschinski und Laas, Flatau grinst doppelt, Matthäi hält die Null trotz Gehirnerschütterung.

Keine Partykiller. Auf tragische Weise um den Sieg brachte sich Regionalligist St. Pauli II in der Partie gegen den VfR Neumünster. 2:0 führten die Braun-Weißen durch die Treffer von Erdogan Pini (3.) und Bentley Baxter Bahn (45.) und übten sich munter im Vergeben diverser Gelegenheiten. In der 75. Minute schlugen die bis dato chancenlosen Gäste plötzlich zurück. Einen von Philipp Ziereis verschuldeten Foulelfmeter verwandelte Kevin Ingreso im Nachschuss. Direkt nach Wiederanpfiff verlor St. Pauli II den Ball und Christian Rave schloß sein Solo mit dem 2:2 ab.

„Der Gegner hat hier mit einer halben Chance einen Punkt geholt.“, ärgerte sich St. Paulis Trainer Thomas Meggle. Partykiller für seinen 39. Geburtstag seien die Gäste aber nicht gewesen. „Ich wollte sowieso nur im kleinen Kreis feiern“, so Meggle.

Hamm motiviert Schwarzenbek. Geradezu sensationell durch die Landesliga Hansa marschiert zurzeit der SC Schwarzenbek. Am vergangenen Wochenende brachte die Truppe von Kim Koitka den Überfliegern vom Buxtehuder SV mit 3:0 die erste Saisonniederlage bei. An der Landesgrenze setzten sie noch einen drauf und verprügelten Aufstiegskandidat Türkiye mit 6:1. Joscha Behrens (21.), Kevin Koitka (34., FE), Christoph Hammel (29., 64., 75.) und Jan-Hendrik Bannasch (62.) vernaschten ihre Gegner reihenweise, bevor Bülent Imanci der Ehrentreffer für Türkiye gelang (88.).

Die richtige Motivation für den Lauf besorgte laut Liga-Manager Frank Flatau Hamm United in einem Nachholspiel am 9. Februar. „Die haben bei uns 2:0 gewonnen und wir haben hinterher gehört, sie hätten zuvor nicht so viel trainiert. Wir hatten sehr intensiv trainiert, fanden das Ergebnis nicht so toll und wollten nun unbedingt besser spielen“, erklärte Flatau das Erfolgsrezept, welches ihm besondere Freude bereitete. „Bei so einem schönen Wetter auf einer schönen Tribüne sitzen und sich so ein Spiel ansehen sorgt bei mir für ein doppeltes Grinsen im Gesicht“, sagte Flatau schmunzelnd.

Ribeau macht den Unterschied. „Wir können uns jetzt in beide Hälften unserer Hintern beißen“, empfahl Barmbek-Uhlenhorsts Trainer Frank Pieper nach dem 0:1 im Oberligaspiel bei Altona 93. Genügend Möglichkeiten für Tore besaßen die Gäste, doch es traf nur einer: Altonas Rechtsverteidiger Matthias Ribeau. „Das gönne ich ihm“, jubelte Altonas Pressesprecher Andreas Sude nach Ribeaus Klasseschuss aus 20 Metern zum Tor des Tages. Bei der 1:2-Niederlage in Pinneberg am 26. Oktober hatte sich Ribeau eine Schädelprellung und einen Kreuzbandanriß zugezogen.

„Das Tor tut mir natürlich gut. Wir wollten wieder über unsere spielerische Komponente kommen und haben uns mit dieser Kombination belohnt“, sagte Ribeau und zeigte sich topmotiviert: „Schlechter als im letzten Jahr, als wir Vizemeister wurden, wollen wir natürlich nicht abschneiden.“

Gesiegt werden soll weiterhin ohne Marcel Kindler. Gegen Barmbek stellte Coach Oliver Dittberner Gianluca Babuschkin für die erkrankte neue Nummer eins Fabiano Curia ins Tor. Babuschkin bot einen wilden Mix aus starken Paraden und Unsicherheiten.

Hüllmann ohne Bammel. Gleich drei Ex-Profis stehen im Kader des Oberligisten Niendorfer TSV: Neben Co-Trainer Bastian Reinhardt (u.a. HSV, Bielefeld) die Spieler Nico Patschinski (u.a. St. Pauli, Union Berlin) und Alexander Laas (u.a. HSV, Wolfsburg). Beide konnten beim 0:0 gegen Condor keine Akzente setzen. „Alex muss noch konditionell zulegen“, sagte Trainer Frank Hüllmann über Laas, der mehrere Monate nicht trainiert hatte. Basti Reinhardt sieht die Dinge von außen jetzt anders als noch als Spieler: „Es gibt viele taktische Sachen die man ansprechen kann, vieles, was ich im Nachhinein in meiner Karriere nicht richtig gemacht habe. Auch ich lerne noch dazu.“

Allerdings nicht mehr auf dem Platz, obwohl Reinhardt laut www.fussball.de neulich eingewechselt wurde. „Diesen Fehler fand ich lustig. Aber ich bin 38 und die Jungs machen das auch ohne mich gut.“, so Reinhardt. Hüllmann hat nach eigener Aussage keinen Bammel vor seinen drei Ex-Profis: „Ich habe das Glück, dass sie tolle Typen sind. Ich hatte andere Spieler, die dachten, die sind toll. Das waren Knackwürste. Diese drei aber nicht.“

Bis es nicht mehr geht. Eine besondere Glanzleistung vollbrachte Halstenbeks Torwart Adrian Matthäi beim 3:0 im Oberligaspiel in Bramfeld. Nach einer halben Stunde zog sich Matthäi beim Stand von 1:0 für sein Team nach einem Zusammenprall eine Kopfverletzung zu, blieb aber auf dem Feld. „Bis zur Pause gelangen uns noch zwei Treffer und Adrian zeigte zwei Paraden. Doch ihm wurde immer schwindliger. In der Pause wechselten wir ihn aus“, sagte Halstenbeks Pressesprecher Thomas Berg. Der tapfere Keeper musste mit Verdacht auf schwere Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Berg: „Unter diesen Umständen ist es noch unglaublicher, wie er die zwei Bälle vorher gehalten hat.“