Während bei Concordia kein Spieler des Oddset-Pokal-Siegerteams übernommen werden soll, will Ex-ETV-Trainer Andreas Thiessen seinem alten Verein den II.-Liga-Pokal verderben.

Hamburg. Der SC Concordia hat sich durch den 2:1-Sieg im Oddset-Pokalfinale gegen Altona 93 für den DFB-Pokal qualifiziert. Und so schön der Jubel nach dem Abpfiff auch war, für die Spieler, die den tollen Sieg einfuhren, wird es kein Highlight gegen den FC Bayern München, HSV oder Weder Bremen geben. Concordias 1. Vorsitzender Peter Menssing erklärte nach dem Spiel: „Stand heute wird kein Spieler in der nächsten Saison für Concordia spielen.“ Nach den bereits bekannten Abgängen von Mathias Pornhagen (Niendorf), Mario Jurkschat, Sebastian Clausen und Steffen Harms (alle Altona) haben jetzt auch Piotr Iwosa (Billstedt) und Berkan Algan (entweder Halstenbek-Rellingen oder auch Altona) ihren Weggang angekündigt. Laut der Aussage von Menssing, werden auch alle übrigen Pokalhelden folgen und den Verein verlassen.

Der Landesligakader des TSV Wandsetal, überzeugender Meister der Bezirksliga Nord, nimmt immer mehr Formen an. Das neue Trainerduo Bülent Tinas-Topal und sein Co-Trainer Siegmund Slotty bringen gleich vier Akteure von ihrem alten Verein, dem SC Europa mit. Mit Adnan Arslan, Öner Ocak, Iddrisu Saihidu und Yilmaz Ince kommen vier Leistungsträger vom SC Europa. „Wir wollen auf Talente setzen“, gibt Wandsetals 2. Vorsitzender Dieter Roth das Ziel für die weiteren Transfers aus. Und mit Concordias Pascal Asante-Sefa, sowie mit Condors Stürmer Dustin Verspermann, konnten sogar oberligaerfahrene Jungstars geholt werden. „Langfristig geht der Blick nach oben“, so Tinas-Topal über seine Ziele mit dem TSV.

Die Entgleisungen einiger Spieler und des Trainers Bernd Bressem nach dem letzten Saisonspiel gegen Germania Schnelsen (Endstand 2:2), werden zumindest für den Trainer ein Nachspiel haben. Am kommenden Mittwoch wird sich Bressem vor dem Sportgericht des Hamburger Fußballverbands (HFV) für sein Verhalten gegenüber den Unparteiischen rechtfertigen müssen.

Alexander Schäfke, Trainer des Oberliga-Absteigers SC V/W Billstedt, ist über den Wechsel von Stürmer Köksal Arslan sehr enttäuscht. Der Angreifer kam erst im Winter gegen eine Ablöse vom SC Europa und galt als großer Hoffnungsträger im Abstiegskampf. Doch bis auf ein Tor und eine Vorlage, blieb Arslan blass. „Er hatte uns fest zugesagt, deshalb ist sein Wechsel nach Schnelsen menschlich eine Riesenenttäuschung“, so Schäfke. „Aber ich bekomme keine Panik. Aus meiner Sicht ist es nicht zwingend erforderlich noch mal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden“, so Schäfke weiter. Mit Piotr Iwosa hat der Verein sich im Mittelfeld bereits deutlich verstärkt und auch Christian Paulsen, der erst im Winter aus Lurup kam, wird vielleicht doch bleiben. „Christian will gerne Oberliga spielen, kann sich jetzt aber doch vorstellen, mit uns in die Landesliga zu gehen“, hofft Schäfke auf eine Zusage des Defensivspielers.

Am Freitag wird auf der Bank am Moorweg bereits der vierte Trainer Platz nehmen. Beim SC Egenbüttel, der nach nur einer Saison wieder aus der Oberliga abgestiegen ist, wird nach Ralf Palapies, Jan Rohde und Andreas Rieckert im letzten Saisonspiel um 19.30 Uhr Holger Podein das Sagen haben. Zusammen mit Olaf Ohrt übernimmt Podein in der kommenden Saison eh das Ruder beim SCE. Die Maßnahme, dass beide nun schon vorher die Verantwortlichkeit innehaben, war der Wunsch vom scheidenden Trainer Rieckert, der nach dem 3:7 in Ohe richtig sauer war. Er erklärt: „Unter den verantwortlichen Augen der zukünftigen Trainer wird sich kein Spieler noch einmal so gehen und hängen lassen, wie in Ohe. Gegen Buchholz kann jeder Spieler noch einmal zeigen, ob er Charakter hat.“ Mehr als ein abgeben der „Roten Laterne“ des Tabellenletzten ist für den SCE aber nicht mehr drin.

Mit einem überragendem 6:1-Erfolg ist der SC Vier- und Marschlande in die Aufstiegsspiele zur Landesliga gestartet. Im Heimspiel gegen den Niendorfer TSV II, dem zweiten der Bezirksliga West, brauchte der SCVM, trotz der zurückliegenden Streitigkeiten um den Rausschmiss von Ex-Trainer Christian Zieglowski, nur drei Minuten um in Führung zu gehen. Marcell Ulrich war der Torschütze. Doch der NTSV II kam schnell zurück ins Spiel und glich nur eine Minute später aus. Vergebens, denn der SCVM drehte mächtig auf und legte fünf Tore nach. Sven Lütten, Co-Trainer unter Zieglowski, hat vor der Aufstiegsrunde also die richtigen Worte gefunden um seine Schützlinge zu motivieren. Ihm bleiben jetzt noch zwei Spiele und die Möglichkeit den Aufstieg in die Landesliga zu realisieren, bevor in der kommenden Saison Jan Schönteich das Traineramt übernimmt.

Mit einem leistungsgerechten 2:2 sind der ETV II und der SC Sperber in die Aufstiegsrunde zur Landesliga gestartet. Vor knapp 200 Zuschauern entwickelte sich ein gutes und vor allem schnelles Spiel, indem der SC Sperber mit 1:0 in Führung ging. Doch die Heimelf von Jungtrainer Dennis Mitteregger (gerade einmal 26 Jahre jung) schlug zurück (1:1, 48.) und danach überschlugen sich die Ereignisse. Nachdem Sperbers Sören Radsack seinen Gegenspieler grob weggegrätscht hatte, rastete ein Zuschauer aus und wurde vom guten Schiedsrichter Günter Singer (SC Condor) von der Anlage verwiesen. Es folgte ein Traumtor von SCS-Stürmer Marco Heydorn aus knapp 40 Metern und der erneute Ausgleich für den ETV II.

Weiter Termine in der Aufstiegsrunde:

Samstag, 15 Uhr, Öjendorfer Weg: SC Vier- und Marschlande – Eimsbütteler TV II

Samsatg, 15 Uhr, Sportplatzring: Niendorfer TSV II – SC Sperber

Dienstag, 19 Uhr, Sachsenweg: Niendorfer TSV II – Eimsbütteler TV II

Dienstag, 19 Uhr, Heubergredder: SC Sperber – SC Vier- und Marschlande

Heute um 19 Uhr geht es für den TSV Uetersen und den VfL Lohbrügge um den krönenden Abschluss einer guten Landesligasaison. Der TSV, Zweiter der Hammonia-Staffel, und der VfL, Vizemeister in der Hansa-Staffel, treffen am Sportplatzring zum vielleicht entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die Oberliga Hamburg an. TSV-Trainer Peter Ehlers glaubt: „Es gibt keinen klaren Favoriten.“ Beide Trainer haben sich den Gegner außerdem nicht angesehen. „Aber ich habe mir Informationen eingeholt“, sagen Ehlers und VfL-Trainer Sven Schneppel unisono. Wenn der HSV II die Regionalliga halten kann und zudem auch noch der FC St. Pauli II aus der Oberliga aufsteigt, wäre der Ausgang des Spiels sogar hinfällig und beide Teams würden aufsteigen. Geht der HSV II jedoch runter und St. Pauli II steigt nicht auf, wird nicht einmal der Gewinner des Entscheidungsspiels in die Oberliga aufsteigen.

Was wird denn nun aus Ex-HSV-Profi Matthias „Matte“ Reincke? Der Stürmer-Oldie von Bergedorf 85 wurde in den vergangenen Wochen schon als Neuzugang vom Oststeinbeker SV gehandelt, doch wie schon in den vergangenen beiden Jahren, wird Reincke dort wohl doch nicht hingehen. Dafür wird ein Wechsel zum benachbarten SV Curslack-Neuengamme immer häufiger ins Gespräch gebracht, doch deren Trainer Torsten Henke blockt ab: „Ich halte es nicht für realistisch das er zu uns kommt.“ Die dritte Alternative wäre, dass Reincke ein weiteres Jahr bei den „Elstern“ dranhängt, wie er auch in den vergangenen drei Jahren immer getan hat.

Das diesjährige Finale des II.-Liga-Pokals, an dem nur Reservemannschaften teilnehmen, wird am Sonntag dem 7. Juni um 16 Uhr auf dem Platz am Sternschanzenpark ausgetragen. Die beiden Finalisten sind der Eimsbütteler TV II und die TuS Germania Schnelsen II. Brisant: Ex-ETV-Coach Andreas Thiessen, der zusammen mit seiner gesamten Mannschaft aus dem Verein austrat, könnte im Finale gegen den ETV II auflaufen. Weil der Germania einige Spieler fehlen, muss Trainer Patrick Heßmann auf Routiniers setzen, die einspringen. Einer von diesen war beim Halbfinalsieg gegen den SC Europa II der zurückgetretene ETV-Trainer Thiessen.