Und wieder stirbt ein Stück Hamburger Sport-Tradition. Heute findet um 19.30 Uhr auf dem Sportplatz Marienthal das Oberliga-Spiel SC Concordia gegen Bergedorf 85 statt.

Hamburg - Eine klangvolle Begegnung auf einem großen Stück Tradition. Es wird das letzte Spiel der Wandsbeker auf ihrer Sportanlage sein, denn das "Schmuckkästchen" an der Oktaviostraße" wurde dem Klub zu teuer. 60 000 Euro Unterhaltskosten jährlich konnte und wollte der SC Concordia nicht mehr aufbringen.

1924 wurde Marienthal eingeweiht, zünftig, mit einem Spiel gegen den HSV. Der siegte mit 16:1, und in den folgenden Jahren wurde der Platz des SC Concordia, der als einer der ersten in Hamburg eine Flutlichtanlage erhielt, eine geehrte und geliebte Sportanlage für alle Hamburger Fußball-Fans. Früher passten 12 000 Zuschauer auf den Platz, heute sind es nur noch 8500 - aber auf der alten Holztribüne ist immerhin noch Platz für 800 Zuschauer.

Das wird nun zur Geschichte. Nach dem alten Volksparkstadion, dem Rothenbaum und demnächst auch der Adolf-Jäger-Kampfbahn verliert die Hansestadt erneut ein großes Stück Tradition.

Am 31. März 1963 spielte der HSV ein letztes Mal um Punkte auf dem Sportplatz Marienthal, durch Tore von Peter Wulf, Uwe Seeler und Gert Dörfel gab es einen 3:0-Auswärtssieg.

Heute ist die Anlage in einem ziemlich baufälligen Zustand, die Stehtraversen sind krumm und schief, Betonplatten sind gebrochen und bieten nur noch wenig Halt. Für heute allerdings wird es noch reichen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der SC Concordia von seiner Anlage verabschieden wird. Mit einem Sieg? Am Dienstag findet am Millerntor das Oddset-Pokalfinale statt. Concordia trifft auf Altona 93. Schonen sich die Wandsbeker, die in Zukunft ihre Heimspiel im Wandsetal (Platz des TSV) austragen werden, für dieses Endspiel? (ma)